03.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Den Bedürftigsten helfen

01.07.2015
Die Welt erfährt derzeit die ernsthafteste humanitäre Krise seit einer Generation. Im Jahr 2013 übertraf die Zahl der Flüchtlinge, Asylsuchenden und Vertriebenen in aller Welt erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg 50 Millionen Menschen, hieß es in dem Bericht „Global Trends“, der im Juni vergangenen Jahres vom Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) veröffentlicht wurde. Die Gesamtzahl von Flüchtlingen erhöhte sich weltweit zwischen 2012 und 2013 um 6 Millionen, vor allem wegen des Bürgerkriegs in Syrien und der kriegerischen Auseinandersetzung im Nordirak, hieß es in dem Bericht.

Die Republik China erkennt ihre Verantwortung als entwickelte Nation an, dabei zu helfen, die Auswirkungen dieser humanitären Katastrophe abzumildern. Bislang hat Taiwan Hilfsgüter wie Nahrungsmittel und medizinische Ausstattung im Wert von über 8 Millionen US$ gespendet, um Jenen beizustehen, die durch die Konflikte in Nahost ihre Heimat verloren.

Um diese Hilfe zu überbringen, kooperiert die Republik China mit mehreren Ländern und internationalen humanitären Gruppen, darunter Jordanien, dem Vatikan, der Türkei, den Vereinigten Staaten, dem International Medical Corps, der Jordan Hashemite Charity Organization und dem Mercy Corps in den USA. Beispielsweise arbeitet Taiwan momentan mit den USA daran, Flüchtlingen im Nordirak über 350 provisorische Unterbringungs-Einheiten im Wert von 1,15 Millionen US$ zu bieten.

Darüber hinaus kündigte das Außenministerium der Republik China im Januar an, es werde 500 000 US$ für einen Brunnen-Wiederherstellungsprojekt beisteuern, das syrische Flüchtlinge in den nordjordanischen Gouvernements Irbid und Mafraq mit sauberem Wasser versorgen soll. Taiwan entsendet technische Fachleute, die bei der Initiative Beistand leisten, die vom Mercy Corps und dem Internationalen Kooperations- und Entwicklungsfonds Taiwan (Taiwan International Cooperation and Development Fund, ICDF) — einer von der Regierung der Republik China unterstützten Auslandshilfeorganisation — ausgeführt wird. Laut ICDF wird das Projekt nach seiner Vollendung im Juni über 30 000 Flüchtlingen zugute kommen.

Die Republik China arbeitet überdies mit ihren Partnern in der internationalen Gemeinschaft zusammen, um eine wirksame Reaktion auf den verheerenden Ausbruch des Ebola-Virus in Westafrika auf die Beine zu stellen. Diese anhaltende Epidemie, die Ende 2013 von Guinea ausging und sich anschließend nach Liberia, Sierra Leone und mehrere weitere Länder der Region ausbreitete, hat bislang über 9000 Menschenleben gefordert.

Um der Ausbreitung des Virus Einhalt zu gebieten, hat die Regierung der Republik China 100 000 Einheiten von Personenschutzausrüstung in die am schlimmsten betroffenen Gebiete geschickt. Dazu wurde eine Spende in Höhe von 1 Million US$ an die US-amerikanische Stiftung Zentren für Krankheitskontrolle getätigt, um der Organisation bei ihren Anstrengungen zur Ebola-Bekämpfung zu helfen.

Mitarbeiter von Taiwans Vor-Ort-Epidemiologie-Schulungsprogramm halten wiederum engen Kontakt mit Krankheitskontrollzentren in Nigeria und den USA, um zu erörtern, wie das Land zu medizinischen Beistandsprojekten beitragen kann. Darüber hinaus wird die Republik China in Partnerschaft mit den USA ein regionales Schulungszentrum in Taiwan einrichten, um medizinisches Personal in der asiatisch-pazifischen Region mit den Mitteln und Kenntnissen auszustatten, welche man brauchen würde, falls Ebola sich über Afrikas Grenzen hinaus ausbreiten sollte.

Umfassende unternationale Bemühungen sind erforderlich, um sowohl die humanitäre Krise in Nahost als auch die Ebola-Epidemie in Afrika zu bewältigen. Die Republik China, die seit Jahrzehnten in Regionen rund um den Erdball engagiert Auslandshilfe leistet, behält diese kritischen Situationen sorgfältig im Auge, um zu entscheiden, wie am besten geholfen werden kann, und die Regierung ist entschlossen, eng mit staatlichen Partnern und NGOs zusammenzuarbeiten, um dazu beizutragen, das Elend für die Bedürftigsten zu lindern.

—Deutsch von Tilman Aretz
—Quelle: Taiwan Review, 04/01/2015 (April 2015, S. 1)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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