19.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Laufen für ein besseres Leben

01.07.2013
Der Fubon Taipei Marathon 2012 lockte schätzungsweise 120 000 Teilnehmer aus Taiwan und über 40 anderen Ländern an. Die jährliche Veranstaltung ist das größte Straßenrennen Taiwans. (Foto: Courtesy Chinese Taipei Road Running Association)
Am 16. Dezember vergangenen Jahres war der Platz vor Taipehs Rathaus bereits um 7 Uhr morgens voller Menschen. Unbeteiligte Beobachter fragten sich, was um alles in der Welt eine so große Menschenmenge — Männer und Frauen, Alte und Junge, Taiwaner und Ausländer — dazu gebracht hatte, sich früh am Sonntagmorgen auf dem Platz zusammenzufinden. Bei näherem Hinschauen auf die Kleidung und Schuhe, welche die Menschen in der Menge trugen, wurde indes klar, dass sie sich auf einen Dauerlauf vorbereiteten, und große Transparente am Rathaus bestätigten eindeutig die Vermutungen über das Wesen der Veranstaltung, die nun beginnen sollte: der jährliche Fubon Taipei Marathon.

Mit Musik, Anfeuerungsrufen von Anhängern und dem Anblick mancher Teilnehmer, die Masken oder Kostüme angelegt hatten oder ihre Haustiere mitführten, wirkte die Startzone des Marathonlaufes wie ein Karneval. „Tolle Musik, enthusiastische Cheerleader und Läufer aller Altersgruppen und Nationalitäten, das ist eine großartige Atmosphäre für ein Laufereignis, und ich freue mich, daran teilhaben zu können“, verkündete der Brite Rob Webb, der seit sieben Jahren in Taiwan Englisch unterrichtet und im Viertel Muzha am Südrand von Taipeh lebt. „Die Marathon-Route verläuft durch einige der schönen Straßen und Parks der Stadt. Das ist wirklich wunderbar!“

Webb hatte nach seinem 30. Geburtstag, den er vier Monate vor dem Marathon von 2012 feierte, mit dem Joggen angefangen, um seine Gesundheit zu verbessern. Am liebsten läuft er in den Bergen von Muzha und auf dem Fußweg- und Fahrradweg-Verbund an Taipehs Flüssen. „Durch das Laufen bekomme ich die Natur und viel mehr von Taiwan zu sehen“, schwärmte er. „Es ist eine einfache Methode, fit zu bleiben und Taiwan zu erkunden.“

„Es macht Spaß, mit so vielen Menschen gemeinsam zu laufen, auch mit Ausländern, und es ist eine besondere Erfahrung, unbehindert in der Stadt zu laufen, weil die Straßen vorübergehend für den Autoverkehr gesperrt sind“, meinte der 81-jährige taiwanische Läufer Chen Zhao-ming in der Startzone. „Deswegen habe ich über zehn Mal bei diesem Rennen mitgemacht. Es ist eine wirklich erfolgreiche Veranstaltung, jedes Jahr sehe ich mehr Teilnehmer.“

Ein Grund, warum der Fubon Taipei Marathon so beliebt ist, beruht in der Vielfalt der angebotenen Veranstaltungen. Für ernsthafte Läufer ist der Voll-Marathon (42,2 Kilometer) oder Halbmarathon (21,1 Kilometer) eine Herausforderung. Wer es nicht ganz so strapaziös bevorzugt, kann bei einem 9-Kilometer-Rennen mitmachen oder einen 3 Kilometer langen Spaßlauf absolvieren, und Kinder können sich mit einem 2-Kilometer-Lauf auf die Probe stellen. Die Teilnehmer des Voll-Marathons, des Halbmarathons und des 9-Kilometer-Rennens messen in Kategorien eingeteilt nach Alter und Geschlecht ihre Kräfte.

Die Anzahl der Läufer bei den Veranstaltungen des Fubon Taipei Marathon erreichte im vergangenen Jahr schätzungsweise 120 000, die aus Taiwan und über 50 anderen Ländern stammten. Weil sich 2012 so viele Interessenten anmeldeten, mussten die Organisatoren erstmals das Modell des Intervallstarts anwenden, bei dem Gruppen von Läufern in zeitlichen Abständen losgeschickt werden, um Staus zu vermeiden.

„Die Teilnahme von Bürgern bei Sportveranstaltungen ist eines der wesentlichen Anzeichen für die Gesundheit und Vitalität einer Stadt oder eines Landes“, definiert Ting Tin-yu (丁庭宇), stellvertretender Bürgermeister von Taipeh. „Wir freuen uns, bei der Sport treibenden Bevölkerung in Taipeh ein gleichbleibendes Wachstum zu verzeichnen, und wir würden gern manche unserer [Sport-] Veranstaltungen, darunter den Fubon Taipei Marathon, auf internationaler Ebene fördern.“

Zwischen ihrer ersten Ausrichtung im Jahr 1986 und 2003 war die Veranstaltung schlicht unter dem Namen „Taipei Marathon“ bekannt. Zur Stadtverwaltung Taipeh, die von Anfang an bei der Organisation des Marathons beteiligt war, stieß später der Straßenlaufverband Chinese Taipei (Chinese Taipei Road Running Association, CTRRA), der 1993 gegründet wurde und etwa 25 Straßenrennen im Jahr ausrichtet. Von 2004 bis 2007 fungierte der niederländische Finanzdienstleistungs-Konzern ING Group als Haupt-Sponsor der Veranstaltung. Seit 2008 ist die Fubon-Gruppe, im Hinblick auf Vermögenswerte Taiwans zweitgrößtes Finanzdienstleistungs-Konglomerat, der Primärsponsor des Marathonlaufes.

Der Schwerpunkt der Stadtverwaltung Taipeh auf Sport geht laut Ting weit über den Fubon Taipei Marathon hinaus, denn die Stadtverwaltung organisiert aktiv oder sponsert eine breite Palette von Veranstaltungen übers ganze Jahr, oder sie kooperiert zu diesem Zweck mit Nichtregierungsorganisationen (Nongovernmental Organizations, NGOs). Im vergangenen Jahr arrangierte die Stadt Taipeh 36 Laufveranstaltungen über verschiedene Distanzen, darunter Straßenrennen auf der Autobahn 1, die zu diesem Zweck vorübergehend für Autos gesperrt wurde, im historischen Viertel Mengjia im Stadtteil Wanhua und in den Bergregionen von Muzha und dem Yangmingshan-Nationalpark.

Beim Fubon Taipei Marathon 2012 bereicherte dieser Teilnehmer die festliche Stimmung, indem er eine Maske anlegte und eine Nationalflagge der Republik China mit sich führte. (Foto: Huang Chung-hsin)

Dank des Beistandes von NGOs und Unternehmen bei Werbung und Marketing gewannen die Lauf-Veranstaltungen beträchtliche Unterstützung durch die Öffentlichkeit, wobei die Stadtbewohner entweder selbst mitliefen oder sich geduldig an die Verkehrskontrollmaßnahmen anpassten, so Ting. Ausführliche Berichterstattung in den Medien trug ebenfalls dazu bei, solche Ereignisse bekannt zu machen, der Fubon Taipei Marathon 2012 beispielsweise wurde von einer lokalen Fernsehstation live übertragen und konnte zudem per Live-Stream online verfolgt werden.

Günstigere Umweltbedingungen sind ein weiterer Faktor hinter der wachsenden Zahl von Teilnehmern am Fubon Taipei Marathon. In den jüngsten Jahren hat eine Reihe von Maßnahmen beispielsweise zur Senkung der Fahrzeugemissionen die Qualität der Atemluft in Taipeh und anderen größeren Städten des Landes verbessert. Gleichzeitig rief das Projekt für ebenere Straßen in der Stadt Taipeh, das 2009 in Gang gesetzt wurde, in den vergangenen zwei Jahren positive Resonanz bei Läufern hervor, betont Ting. Der Bau von eigenen Fahrrad- und Fußgängerwegen und von Parks gestattet es den Streckenplanern, Routen festzulegen, die durch grünere Zonen und landschaftlich reizvolle Abschnitte verlaufen, und die Organisatoren bemühen sich, dafür zu sorgen, dass unterwegs nicht so viele Hügel oder sonstige Steigungen bewältigt werden müssen, fügt der Vizebürgermeister hinzu.

Hinter dem Geld her

Um das internationale Profil des Fubon Taipei Marathon zu schärfen, haben die Stadtverwaltung Taipeh und der CTRRA in den jüngsten Jahren die Creme der internationalen Läufer zur Teilnahme eingeladen, darunter viele aus führenden Läufer-Ländern wie Kenia und Äthiopien. Profiläufer rennen aber natürlich eher dem Geld hinterher, deswegen erhöhten die Organisatoren 2012 die Preisgelder für den Sieger bei den Herren- und Damen-Rennen von 1 Million NT$ (25 641 Euro) auf 1,2 Millionen NT$ (30 769 Euro), und Siegern, die dazu noch einen Streckenrekord aufstellten, bot man eine Zahlung von 2 Millionen NT$ (51 282 Euro).

„Wir setzen uns dafür ein, die Dimension des Taipeh-Marathons auszuweiten, indem wir die Teilnahme von Profi- und Freizeitläufern steigern, damit unser Rennen eines Tages mit renommierten Veranstaltungen wie den Marathons in Boston, Tokyo und New York verglichen wird“, sagt Ting. „Wir wollen, dass der Marathon eines von Taipehs Markenzeichen wird und man in den internationalen Medien darüber berichtet wie über das mitternächtliche Silvesterfeuerwerk auf dem Wolkenkratzer Taipei 101.“

Nach der Beobachtung von Sunny Chen, Generalsekretär des CTRRA, ist die Begeisterung fürs Laufen in Taipeh ein recht junges Phänomen, denn vor Mitte der achtziger Jahre gab es in Taiwan nur wenige Lauf-Enthusiasten oder Veranstaltungen. Erst das Engagement von Chi Cheng (紀政, geb. 1943), eine der herausragendsten Athletinnen Taiwans, die bei den 19. Olympischen Sommerspielen 1968 in Mexico City in der Disziplin 80 Meter Hürden eine Bronzemedaille errang und zu ihrer Zeit acht Leichtathletik-Weltrekorde aufstellte, brachte einen Marathon nach Taipeh. Chi, die in den USA gelebt, trainiert und die Universität besucht hatte, wurde 1977 zur Generaldirektorin des Leichtathletikverbandes der Republik China ernannt und arbeitete daran, die Methoden und Regeln der berühmten Marathons von Boston und New York in Taiwan einzuführen. Ihr Einsatz trug Früchte, als 1986 der erste Taipeh-Marathon stattfand.

Ungefähr zu jener Zeit erhöhte sich in Taiwan durch zahlreiche Studien das Bewusstsein für den gesundheitlichen Nutzen von Laufen, und Lauf-Klubs sowie Stadt- und Kreisverwaltungen begannen für den Sport zu werben, legt Sunny Chen dar. Inzwischen sind auf ganz Taiwan gut 200 Lauf-Klubs entstanden, und jedes Jahr finden rund um die Insel fast 50 organisierte Voll-Marathonläufe statt.

Der CTRRA-Generalsekretär schreibt die Beliebtheit von Laufen auch der Vielfalt von Straßenrennen zu, die überall in Taiwan ausgerichtet werden, und merkt an, Rennen mit besonderen Merkmalen wären für erfahrene Läufer und Neulinge gleichermaßen reizvoll. Chen verweist auf die städtische Atmosphäre des Fubon Taipei Marathon, die ungewöhnliche Kulisse des Taipei Expressway Marathon und die historische Umgebung des Tainan Ancient Capital International Marathon als Elemente, die für eine einzigartige Lauferfahrung sorgen.

Taiwans Laufveranstaltung mit der spektakulärsten Landschaft ist unbestritten der Taroko Gorge Marathon, der in der Regel jedes Jahr am ersten Samstag im November im Taroko-Nationalpark im osttaiwanischen Landkreis Hualien über die Bühne geht. Der Marathonlauf, gesponsert von der Zentrale des Taroko-Nationalparks (Taroko National Park Headquarters, TNPH) und durchgeführt vom CTRRA, gibt den Teilnehmern die Gelegenheit, die Schönheit der Marmorschlucht von Taroko auf andere Weise zu erleben. „Es ist der einzige Marathon der Welt, der in einer Schlucht stattfindet, deswegen organisieren wir das so, dass die Leute sich beim Laufen an der atemberaubenden Landschaft erfreuen können“, meint Huang Chih-chiang, Leiter der Erholungs- und Servicesektion von TNPH. Die Route des Voll-Marathons führt die Läufer vorbei an bekannten Attraktionen des Nationalparks wie den Schrein der Ewigen Quelle, die Schwalben-Grotte, den Tunnel der neun Kurven und das Dorf Tianxiang. „Wir finden, ein Marathon hier bereichert die Lauferfahrung um Freude“, fügt er hinzu.

Das scheinen die Läufer ebenfalls so zu sehen, denn im Jahr 2002, dem dritten Jahr der Veranstaltung, überstieg die Zahl der Anmeldungen laut Huang 10 000. Um die Sicherheit und den Komfort der Läufer zu gewährleisten und Elite-Läufern Raum für Bestleistungen zu geben, beschränkte die TNPH ab 2003 die Zahl der Teilnehmer am Marathon, Halbmarathon und dem 5000-Meter-Lauf auf insgesamt 10 000. Heute ist der Marathon so beliebt geworden, dass Flüge und Züge nach Hualien sowie Hotelzimmer dort immer lange im voraus ausgebucht sind. Als am 3. September 2012 die Online-Anmeldung für die Veranstaltung am 3. November eröffnet wurde, waren die angebotenen Teilnehmerplätze in weniger als zwei Stunden voll reserviert.

Beim Taroko Gorge Marathon 2012 am 3. November vergangenen Jahres konnten die Läufer die Schönheit der Marmorschlucht im Taroko-Nationalpark im osttaiwanischen Landkreis Hualien auf andere Weise erleben. (Foto: Courtesy Chinese Taipei Road Running Association)

Der Marathon soll nicht nur den Teilnehmern die Gelegenheit geben, ihren Sport in einer schönen Umgebung zu betreiben, sondern er soll auch Hualiens Fremdenverkehrsgewerbe fördern. Statistiken von Huangs Sektion für den Marathon von 2012 belegen, dass nur ungefähr 7 Prozent der Teilnehmer aus dem Landkreis Hualien stammten, der Rest kam aus anderen Städten und Landkreisen in Taiwan oder aus dem Ausland. Beim Taroko-Marathon 2012 waren insgesamt 352 ausländische Läufer aus 28 Staaten dabei, eine deutliche Steigerung gegenüber den 20 Ausländern, die beim ersten Taroko-Marathon im Jahr 2000 an den Start gingen. Die meisten Teilnehmer wurden von Angehörigen begleitet, was die Auswirkungen des Marathons auf Hualiens Volkswirtschaft noch verstärkte. Alles in allem schätzt die TNPH, dass die Veranstaltung jedes Jahr für die örtlichen Hotel-, Restaurant-, Andenken- und Verkehrsbetriebe Einkünfte von fast 70 Millionen NT$ (1,79 Millionen Euro) erzeugt.

Im Hinblick auf den Marathon im vergangenen Jahr beschloss die Nationalparkzentrale laut Huang, den 5000-Meter-Spaßlauf zu streichen und sich stattdessen auf den Voll- und Halbmarathon zu konzentrieren. Dadurch gab es mehr Plätze für Läufer bei den längeren Rennen, während die Obergrenze von 10 000 Teilnehmern beibehalten wurde, und der Park will in Zukunft an diesem neuen Arrangement festhalten. Die TNPH wird künftig mit dem CTRRA zusammenarbeiten und Firmen sponsern, um die Erfahrung des Laufens in der Schlucht noch zu verbessern, außerdem wird sie mit dem örtlichen Fremdenverkehrsgewerbe kooperieren und komplette Ferien-Pauschalangebote für die Veranstaltung fördern.

Eric Lee, ein 38-jähriger Büroangestellter aus Taipeh, lief im vergangenen Jahr seinen ersten vollen Marathon in der Tarokoschlucht. „Es war so cool, an einem weltweit so berühmten Ort wie dem Taroko-Nationalpark zu laufen“, findet er. „Die Aussicht auf die erhabenen Schluchten und die Wasserfälle machten meinen ersten Marathon zu einem schöneren Erlebnis.“

Lee fing vor etwa zwei Jahren mit dem Laufen an und hat seitdem eine richtige Leidenschaft dafür entwickelt. „Als ich drei Mal die Woche lief, sank mein Gewicht allmählich von 80 auf die aktuellen 70 Kilogramm, und ich habe mehr Energie und betrachte die Dinge positiver“, behauptet er.

Grund zum Reisen

Viele von Taiwans Lauf-Veranstaltungen finden in landschaftlich schönen Gegenden statt, und die Teilnahme an solchen Rennen ist für Lee zum Reisegrund geworden, denn oft verbringt er zusätzliche Zeit damit, vor oder nach dem Rennen die Umgebung mit seiner Frau zu erkunden. „Durchs Laufen habe ich viele Teile Taiwans besucht und Freundschaft mit anderen Läufern geschlossen“, sagt er. „Noch wichtiger ist, dass ich mit dem Ausdauertraining meine körperliche und geistige Stärke erhöht habe.“

Der 63-jährige Dale Huang ist ein weiterer passionierter Läufer. Vor gut dreißig Jahren war das noch anders, damals fand er sich irgendwie behäbig und dick. Als sein Arzt anregte, er solle regelmäßig Sport treiben, entschied er sich fürs Laufen, weil das bequem war und keine hohen Kosten verursachte. „Abgesehen davon, dass ich Gewicht verloren und meine Gesundheit und Fitness verbessert habe, konnte ich durch mein tägliches Laufen — ob bei Hitze oder Kälte, Regen oder Sonnenschein — Disziplin, Ausdauer und Beharrlichkeit entwickeln“, wirbt er.

Nachdem er jahrelang erfolgreich eine Handelsfirma für chemische Materialien betrieben hatte, machte Dale Huang 2008 seinen Laden dicht und konzentrierte sich auf andere Ziele, darunter Mitlaufen bei und Werben für Marathons. Seine Lauf-Bilanz ist eindrucksvoll, bis Ende vergangenen Jahres hatte er 330 volle Marathons absolviert.

Im September 2011 hob Dale Huang seine Hingabe für den Sport auf eine völlig neue Ebene und setzte sich das ehrgeizige Ziel, in 100 Wochen hintereinander 100 volle Marathons zu laufen. Um einen Marathon pro Woche zu laufen, reiste Huang zu Rennen in Australien, Neuseeland, Europa und den USA. Sein Plan ist, sein Ziel bis Ende Juli dieses Jahres zu erreichen.

Um sich für die Förderung des Sports einzusetzen, hält Dale Huang Vorträge und betreibt eine Website mit dem Namen „Runners’ Plaza“, wo man Informationen zu einheimischen Veranstaltungen, Ergebnissen von Rennen und Lauf-Klubs findet. Durch Runners’ Plaza können Einheimische ihre Fortschritte nachverfolgen, indem ihre Teilnahme an Marathons verzeichnet wird. „In gewissem Sinne ist das wie ein Guthaben auf einem Bankkonto“, vergleicht er. „Die Läufer fühlen sich motiviert, wenn sie sehen, dass die Zahl der Marathons, bei denen sie mitgelaufen sind, ansteigt. Als Ansporn verleihen wir auch Preise an Jene, die eine bestimmte Zahl an [vollen] Marathons (zum Beispiel 30, 60 und 100) absolviert haben.“ Bislang sind ungefähr 8000 Läufer bei Runners’ Plaza registriert.

„Ich habe nicht das Ziel, ein Profi-Läufer zu werden, und mein Abschneiden bei Veranstaltungen ist mir ebenfalls wurscht“, beschwichtigt Dale Huang. „Ich laufe schlicht für ein besseres Leben, weil mir das geholfen hat, gesünder und glücklicher zu werden, mit mehr Zuversicht und Optimismus. Ich hoffe, mehr Menschen helfen zu können, den Nutzen des Sports zu erfahren. So wie ich bei jedem Marathon, bei dem ich mitmache, weiß, dass ich durchhalten und die Ziellinie erreichen werde, will ich bis zum Ende meines Lebens weiter laufen.“

(Deutsch von Tilman Aretz)

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