03.05.2024

Taiwan Today

Politik

Globale Perspektiven fördern

31.12.2014
Durch die Verflechtung der Weltwirtschaft und das sich erhöhende Tempo des technologischen Fortschritts rücken die Länder rund um den Erdball enger zusammen. Da Erfolg in politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereichen zunehmend von Wissen über internationale Angelegenheiten abhängt, ist es von wesentlicher Bedeutung, dass Länder ihren jungen Leuten globale Perspektiven und Gelegenheiten bieten, andere Kulturen zu erkunden. In dieser Hinsicht fühlt sich die Republik China verpflichtet, dafür zu sorgen, dass ihre jüngere Generation über das Wissen verfügt, das man braucht, um in einer gegenseitig abhängigen Welt Herausforderungen zu meistern und Gelegenheiten zu nutzen.

Die Republik China erkennt an, dass direkte Erfahrung der beste Weg ist, um etwas über ausländische Kulturen zu lernen, und sie hat sich aktiv um Kooperationsabkommen bemüht, die kulturübergreifende Interaktion fördern. Seit Staatspräsident Ma Ying-jeou im Mai 2008 sein Amt antrat, hat die Regierung der Republik China Arbeitsferien-Abkommen mit neun Ländern unterzeichnet, die Zahl solcher Verträge stieg damit von vormals 2 auf 11. Gegenwärtig sind Arbeitsferien-Abkommen zwischen der Republik China und Australien, Belgien, Deutschland, Großbritannien, Irland, Japan, Kanada, Neuseeland, der Slowakei, Südkorea und Ungarn in Kraft. Statistiken des Außenministeriums in Taipeh zeigen, dass zwischen 2004 und 2014 über 128 000 junge taiwanische Erwachsene die Arbeitsferien-Programme nutzten, was die Bereitschaft von Taiwans jüngerer Generation hervorhebt, sich mit Gesellschaften in der ganzen Welt zu befassen.

Daneben haben Ministerien der Republik China ein Spektrum von Initiativen entwickelt, welche unter Oberschülerinnen, Oberschülern und Universitäts-Studierenden globale Sichtweisen heranbilden. Im Jahr 2009 wurde das vom Außenministerium gesponserte Internationale Jugendbotschafter-Austauschprogramm gestartet, um es taiwanischen Universitäts-Studierenden zu ermöglichen, das Leben in anderen Ländern zu erfahren, während gleichzeitig Menschen aus den Gastgeberländern die Gelegenheit erhalten, ein tieferes Verständnis von Taiwan zu gewinnen. Seit der Initiierung des Programms haben Teilnehmer Länder und Regionen auf allen fünf Kontinenten besucht. In diesem Jahr wurden die 128 Jugendbotschafter, die sich an der Initiative beteiligten, in acht Gruppen unterteilt, von denen jede über einen Zeitraum von 21 Tagen vier oder fünf Länder oder Städte besuchte.

Seit 2002 sponsern das Bildungsministerium und das Außenministerium das Programm „Diplomatische Teenager-Gesandte“. Diese Initiative gibt Oberschülern die Gelegenheit, ins Ausland zu reisen, um staatliche und nichtstaatliche Organisationen zu besuchen, überdies können Vertretungsbüros der Republik China und bekannte Kultur- und Bildungsinstitutionen besichtigt werden. Bislang haben etwa 140 Schülerinnen und Schüler von 35 Oberschulen an dem Programm teilgenommen.

Die Republik China hat daneben das internationale Bewusstsein für Regierungspolitik und Lokalkultur ausgeweitet, indem Initiativen für ausländische Austauschstudierende und besondere junge Erwachsene aus aller Welt entwickelt wurden. Der Internationale Kooperations- und Entwicklungsfonds Taiwan, eine staatlich gesponserte gemeinnützige Auslandshilfe-Organisation, veranstaltet seit 2010 jedes Jahr ein Sommerlagerprogramm, um das Verständnis junger Leute für Entwicklungsprojekte zu mehren und Jugendaustausch zu erleichtern. Jedes Internationale Kooperations- und Entwicklungs-Sommerlager wird von einer ungefähr gleichmäßigen Mischung einheimischer und ausländischer Austausch-Studierender besucht, und bislang haben über 300 Nachwuchsgelehrte daran teilgenommen.

Außerdem organisiert das Außenministerium gemeinsam mit dem Ostwest-Zentrum, einer Denkfabrik in Hawaii (USA), das Programm Führung pazifischer Inseln (Pacific Islands Leadership Program, PILP). Nach einem achtwöchigen Kurs in dem US-amerikanischen Bundesstaat besuchen die Teilnehmer ein einmonatiges Programm in Taiwan, um mehr über das politische Umfeld, die Wirtschaft und die Beziehungen des Landes mit den pazifischen Inselstaaten zu erfahren. Dieses Jahr kam eine Gruppe von 26 Berufstätigen zwischen 27 und 44 Jahren für den Führungskurs nach Taiwan. Die Teilnehmer, die aus 13 Ländern stammten, darunter Kiribati, die Marshallinseln, Nauru, Palau und die Salomonen, erfuhren auch allerhand über Taiwans Hilfepolitik, das Bildungssystem und Umweltschutzmaßnahmen. Das Führungsprogramm fand erstmals im vergangenen Jahr statt und soll innerhalb von fünf Jahren 125 junge Führungspersönlichkeiten heranbilden.

Die oben genannten Initiativen sind lediglich ein Beispiel für die Anstrengungen der Regierung der Republik China, das Wissen junger Leute über internationale Angelegenheiten zu vergrößern und das globale Bewusstsein im Land zu verbessern. Diese Maßnahmen führen überdies Taiwans dauerhaftes Engagement vor, mit Ländern in aller Welt kulturübergreifende Beziehungen zu entwickeln, die für alle Beteiligten vorteilhaft sind.

(Deutsch von Tilman Aretz)

—Quelle: Taiwan Review, Dezember 2014
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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