04.05.2024

Taiwan Today

Politik

Junge Leute mit der Welt verbinden

01.01.2014
Roger Liu (links) und Mitschüler von der Chung Shan Medical University reisten im Juli vergangenen Jahres als Mitglieder des staatlich finanzierten Jugendbotschafter-Programms nach Swasiland. (Foto: Courtesy Roger Liu)
Vanessa Shih, stellvertretende Außenministerin der Republik China, besprach unlängst die Herausforderungen und Strategien bei Jugendaustausch mit Redakteuren der englischsprachigen Monatszeitschrift Taiwan Review. Es folgen Auszüge.

Taiwan Review (TR): Warum ist es so wichtig für junge Taiwaner, ins Ausland zu reisen und sich mit Kulturaustausch zu befassen?

Shih: Die Republik China (Taiwan) hat in den letzten Jahrzehnten beträchtliche wirtschaftliche Fortschritte erzielt, heute bietet sie ein gutes Lebensumfeld und reichlich Bildungsgelegenheiten. Manche junge Bürger scheinen sich mit dem Status Quo zu begnügen und haben wenig Interesse oder Motivation, die Welt zu erkunden. Wir würden gern junge Leute ermuntern, ihren bequemen Bereich zu verlassen und sich auf Abenteuer im Ausland einzulassen, um etwas über andere Kulturen, Sitten, Gebräuche und Sprachen zu erfahren. Wir glauben, dass solche Erlebnisse die Weltsicht junger Leute voranbringen und ihnen helfen, unabhängiger zu werden.

Welche Strategie verfolgt das Außenministerium bei Jugendangelegenheiten?

Mehrere Regierungsbehörden haben Projekte gestartet, die sich an junge Menschen richten. Die Programme des Bildungsministeriums zum Beispiel konzentrieren sich darauf, talentierten Nachwuchs zu fördern. Für das Außenministerium besteht das Ziel darin, Taiwans junge Leute mit der Welt zu verbinden, in der Hoffnung, dass sie Interesse dafür entwickeln können und sie sich um internationale Angelegenheiten kümmern. Diese Entwicklung ist wichtig, wenn man bedenkt, dass die Welt sich in Richtung einer eng verflochtenen Gemeinschaft hinbewegt und die Auswirkungen von Problemen wie Klimawandel von allen Ländern gespürt werden.

Entsprechend haben viele Abteilungen im Außenministerium im Laufe der Jahre Programme organisiert, die mit Jugendaustausch zu tun haben. Wir haben vor kurzem eine besondere Arbeitsgruppe eingerichtet, die solche Initiativen konsolidieren und koordinieren soll. Wir hoffen, dass mit der Zusammenfassung für eine optimale Verteilung der Ressourcen und effiziente Ausführung der Programme gesorgt werden kann.

Mit welchen Herausforderungen hat Ihr Ministerium bei der Förderung von internationalen Jugendaustauschprogrammen zu kämpfen, und wie können diese bewältigt werden?

Das Budget, das unser Ministerium von der Regierung erhält, wurde Jahr für Jahr vermindert. Wir würden trotzdem gern die Zahl der Projekte des Außenministeriums, welche die Beteiligung junger Menschen an internationalen Angelegenheiten erleichtern sollen, vergrößern oder zumindest beibehalten. Dazu stärken wir Partnerschaften mit Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Das wird uns dabei helfen, Ressourcen zu teilen und gemeinsam Aktivitäten zu planen. Zwar wird es uns vielleicht nicht gelingen, allen jungen Leuten, die sich für Teilnahme an solchen Aktivitäten interessieren, volle finanzielle Unterstützung zu bieten, doch wir können sie immer noch vorbereiten, indem wir ihnen die Informationen geben, die sie brauchen, und durch administrativen Beistand über unsere Botschaften und Vertretungsbüros überall in der Welt.

(Deutsch von Tilman Aretz)

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