29.04.2024

Taiwan Today

Kultur

Taiwanischer Regisseur Ang Lee mit BAFTA-Mitgliedschaft geehrt

08.04.2021
Der aus Taiwan stammende Regisseur Ang Lee gewann in Anerkennung seiner außergewöhnlichen Beiträge als Filmschaffender die diesjährige Fellowship von BAFTA. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Golden Horse Awards Executive Committee)
Der namhafte taiwanische Regisseur Ang Lee wurde wegen seiner herausragenden Beiträge im Bereich Kino zum Träger der diesjährigen Fellowship der Britischen Akademie der Film- und Fernsehkunst (British Academy of Film and Television Arts, BAFTA) gekürt, teilte die in London ansässige Organisation am 6. April mit.
 
Laut BAFTA ist Lee einer der bahnbrechendsten und angesehensten zeitgenössischen Filmemacher der Welt, und seine facettenreichen und wegweisenden Werke wurden während seiner gesamten Laufbahn als Regisseur, Produzent und Autor vielfältig gewürdigt. Die offizielle Ehrung soll am 11. April während der 74. Britischen Filmpreise in London stattfinden.
 
Marc Samuelson, Vorsitzender des Filmkomitees von BAFTA, beschrieb Lee als Meister seines Faches, und er fügte hinzu, Lee sei ein vielseitiger und kühner Filmemacher, der sich mühelos in verschiedenen Genres bewege.
 
Lees Filme zeigten nicht nur seine technischen Fähigkeiten und tiefe Kenntnisse über die Abläufe der Filmerzeugung, sondern auch seine Fähigkeit, jede Geschichte mit Charakteren auszustatten, mit denen die Zuschauer etwas anfangen könnten, ergänzte er.
 
Lee antwortete darauf, England habe einen besonderen Platz in seinem Herzen, weil dort sein Film „Sinn und Sinnlichkeit“ (Sense and Sensibility) aus dem Jahr 1995 spielt, der auf dem Roman „Verstand und Gefühl“ der britischen Schriftstellerin Jane Austen (1775-1817) beruht. Es sei eine außerordentliche Ehre, eine Fellowship zu erhalten und zu den Reihen anderer brillanter Filmemacher gezählt zu werden, kommentierte er.
 
Der 66-jährige Lee kann auf eine lange und glänzende Laufbahn zurückblicken. Seinen Einstand feierte er im Jahr 1991 mit der Komödie „Schiebende Hände“ (Pushing Hands), welche im Jahr darauf in Seoul (Südkorea) beim 37. asiatisch-pazifischen Filmfestival zum besten Film gekürt wurde. Sein nächster Film — „Das Hochzeitsbankett“ (The Wedding Banquet) — handelte von einer taiwanischen Einwandererfamilie in New York und brachte ihm 1993 bei der Berlinale einen Goldenen Bären ein.
 
Am bekanntesten ist er womöglich dafür, dass er zwei Mal einen Oscar für Beste Regie gewann: 2006 für das Western-Liebesdrama „Brokeback Mountain“ und 2013 für das 3D-Abenteuer „Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger“ (Life of Pi). Lee erhielt seinen ersten Oscar im Jahr 2001 in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film für die spektakuläre Kampfkunsterzählung „Tiger and Dragon“ (Crouching Tiger, Hidden Dragon). Der erotische Spionage-Streifen „Gefahr und Begierde“ (Lust, Caution) wurde zwar für die Oscars nicht berücksichtigt, räumte dafür 2007 bei Taiwans Golden Horse Awards (GHA) sieben Preise ab; die GHA-Preise gelten in der chinesischsprachigen Filmwelt allgemein als Äquivalent für die Oscars.
 
—Quelle: Taiwan Today, 04/07/2021 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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