21.09.2024

Taiwan Today

Kultur

Kulturministerium ehrt Taiwans lebende Schätze

06.07.2016
Kulturministerin Cheng Li-chiun (sitzend, Mitte) mit den Empfängern der diesjährigen Ehrung für lebende Nationalschätze am 2. Juli im zentraltaiwanischen Taichung Cultural Innovation Industrial Park. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Kulturministeriums)
Kulturministerin Cheng Li-chiun überreichte im Rahmen einer Zeremonie, die das Kulturministerium am 2. Juli im zentraltaiwanischen Taichung Cultural Innovation Industrial Park abhielt, neun Personen und einem Musikensemble Urkunden, welche sie als Bewahrer von Taiwans traditionellen Künsten und Kulturerbe auszeichneten, eine Ehrung, die auch unter der Bezeichnung „nationale lebende Schätze“ bekannt ist. Der Park, bei dem es sich um ein Renovierungs- und Neubelebungsprojekt einer alten Wein-Produktionsanlage handelt, verkörpert einen der fünf Eckpfeiler der Kulturpolitik der neuen Ministerin Cheng — das historische Gedächtnis zwischen dem Land und seinen Leuten verbinden und aufs Neue zur Schau stellen. Ohne diese nationalen lebenden Schätze, die im Stillen hart daran arbeiten, die Tradition fortzuführen und traditionelle Künste und Fertigkeiten an jüngere Generationen weiterzugeben, werden jene eines Tages verschwinden und Geschichte werden, interpretierte das Kulturministerium. Bei einer Ansprache während der Zeremonie erklärte Cheng, „traditionelle Künste, die ursprünglich im täglichen Leben entstanden, wurden nach und nach zu einer Methode, Geschichte zu erleben, und sind dadurch eine Kultur geworden, die ein Zeitalter repräsentiert. Dank der besonderen Lage des Landes und der Ankunft von Zuwanderern haben Taiwans traditionelle Künste einen einzigartigen kulturellen Stil gebildet, den zu bewahren sich lohnt und der von Generation zu Generation weitergetragen werden sollte.“ In diesem Jahr wurde eine neue Kategorie von Kulturerbe-Bewahrungstechniken hinzugefügt: Verputzbau und Wartungstechniken. Diese bestehen aus zwei Systemen, eines für traditionelle chinesische Architektur, darunter Techniken zur Vorbereitung einer Arbeitsstätte, Maurergerüste, Verschalen von Türen und Fenstern, Skulptur mit Fliesen, Gips und Ziergips. Das andere System ist für japanische und westliche Architektur und umfasst Techniken wie Waschbeton-Verputz, Kabelbretter sowie Fertigkeiten im Zusammenhang mit Zement- und Mörtelverarbeitung. Laut Kulturministerium sind diese Fertigkeiten und Techniken unverzichtbar für Restaurierung antiker Denkmäler, historischer Gebäude und Wohnstätten. Die drei Sieger in dieser Kategorie waren Chuang Hsi-shih, Fu Ming-kuang und Liao Wen-mi. Die Empfänger der Auszeichnung für bekannte Bewahrer herausragender Zimmermanns-Fertigkeiten und Techniken für traditionelle Holzbauten waren Liang Shao-ying, der viele alte Tempel im südtaiwanischen Landkreis Pingtung restauriert hat, und Weng Shui-chien vom vorlagerten Landkreis Kinmen. Sieger bei den Fertigkeiten für die Bewahrung traditioneller Künste sind Chang Xian-ping, Meister für Bambus- und Rattan-Flechttechniken; Li Rong-lie, Meister des Bambushandwerks, der Bambuskörbe mit Lackmalerei verbindet; Liu Chia-cheng, Meister für Farbmalerei in traditionellen taiwanischen Tempeln; Yuma Taru, Meister für Färben und Weben traditioneller Muster der Atayal, einem von 16 offiziell anerkannten Ureinwohnergruppen; und das Musikensemble Meinong Hakka Octave Musical Group als Meister für Darbietungen von Hakka-Musik. Seit dem Jahr 2009 hat das Kulturministerium jedes Jahr Urkunden verliehen, mit denen Jene geehrt werden, welche Fertigkeiten traditioneller Künste oder das Kulturerbe bewahren. Bislang hat das Ministerium 27 Einzelpersonen in der Kategorie bedeutsamer traditioneller Künste ausgezeichnet, sechs Gruppen in der Kategorie Bewahrung wichtiger traditioneller Künste, 12 Einzelpersonen in der Kategorie Bewahrungstechniken für Kulturschätze, und eine Gruppe, die sich mit Bewahrungstechniken für Kulturschätze befasst. Die Empfänger werden ihre Zeit und ihre Talente dazu einsetzen, in den kommenden vier Jahren ihre Fertigkeiten in ihrem speziellen Fachbereich der jüngeren Generation beizubringen. —Quelle: Taiwan Today, 07/05/2016 (WF-E) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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