03.05.2024

Taiwan Today

Kultur

Kunst aus Teig

15.06.2016
Wu Jun-yi schafft Kunstwerke mit feinen Details wie dieses Teigfigürchen eines älteren Kunsthandwerkers. (Chin Hung-hao)
Mit geschickten Händen können einigen kleinen farbigen Teigbällchen alle möglichen Formen verliehen werden. Kunsthandwerker, die Teigfigürchen anfertigen, waren früher bei Tempelfesten und auf Nachtmärkten ein üblicher Anblick. Geübte Freunde dieses Hobbys brauchen lediglich ein paar Minuten, um farbige Teigstückchen zu einer Hasenfigur, einem mythischen Helden oder einer Cartoonfigur zu formen. Die Zahl Jener, die sich noch damit beschäftigen, ist jedoch gesunken, da die kleinen Teigfigürchen häufig als triviales Volksvergnügen betrachtet werden, das zu bewahren sich nicht lohnt. Mitglieder der Wu-Familie, welche im zentraltaiwanischen Landkreis Changhua das Wu Family Dough Figurine Museum (Teigfigurenmuseum der Wu-Familie) — Taiwans einziges Museum, in dem die Handwerkskunst im Mittelpunkt steht — betreiben, gehören zu den wenigen Enthusiasten, welche die Kunstform lebendig erhalten. Vor Jahrzehnten stiegen Wu Qi-jun und seine Frau in das Gewerbe ein und begannen damit, bei Tempelfesten Teigfigürchen herzustellen, um das Geschäft ihres Nudelladens anzukurbeln. Setdem haben sie ihre Fertigkeiten an ihre Kinder und Enkel weitergegeben. Wu und seine Frau sind zwar beide schon über 80, formen aber immer noch neue Werke und führen Museumsbesuchern die Handwerkskunst vor. Wu Jun-yi, der in Taipeh lebt, ist einer der jüngeren Handwerkskünstler. Um das Interesse an der traditionellen Praxis zu beleben, baute er ein altes Fahrrad um und nutzt es nun als mobile Mini-Werkstatt für Straßenvorstellungen. Wu Jun-yi radelt an sein Ziel, baut seine Werkstatt auf und beginnt, Figürchen zu modellieren, so wie es in vergangener Zeit getan wurde. —Quelle: Taiwan Review, Januar 2016, S. 60 (erschienen am 1. Januar 2016) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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