04.05.2024

Taiwan Today

Kultur

Taiwans Filme auf der Weltbühne

25.03.2016
Lee Ping-bin (rechts) und Hou Hsiao-hsien arbeiten seit langer Zeit als Partner zusammen, womit sie dazu beitrugen, das international gerühmte Neue Welle-Kino Taiwans in den achtziger Jahren zu gestalten. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Taipei Film Commission)
Der taiwanische Kameramann Lee Ping-bin präsentiert der Welt Taiwans typische Art des Künstlerkinos und erhielt dafür mit seinen charakteristischen langen Einstellungen und dem traumartigen Stil eine wachsende Liste internationaler Ehrungen. Lees Werk „Chang Chiang Tu“ (Gegenströmung), eine Ode an den Yangtze-Fluss aus dem Jahr 2016, brachte ihm im vergangenen Monat bei den 66. Internationalen Filmfestspielen Berlin einen Silbernen Bären für herausragende künstlerische Leistung ein. Während seiner Dankesrede schrieb Lee die Leistung seinen emotionalen Verbindungen mit Taiwan und seiner Jugend, als er im Süden der Insel aufwuchs, zu. Die Ehrung bei der Berlinale ist eine Erweiterung seiner erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem gleichfalls aus Südtaiwan stammenden Regisseur Hou Hsiao-hsien, der im vergangenen Jahr beim 68. Cannes-Filmfestival für „The Assassin“ den Preis in der Kategorie Beste Regie gewann. Die beiden Stars des Neue Welle-Kinos von Taiwan arbeiteten erstmals vor 30 Jahren zusammen. Ihre Partnerschaft prägte die Kinobewegung und leitete in den achtziger Jahren ein Jahrzehnt der Filme ein, die durch ihren Realismus und langsames Tempo gekennzeichnet waren. Lee, der als Meister von Licht und Schatten gilt, erklärte, seine Arbeiten reflektierten die kreative Entwicklung von Taiwans Filmgewerbe. Der 1954 gebürtige ehemalige Meereswissenschaft-Student begann seine Laufbahn als Filmemacher bei der Central Pictures Corp., wo er sein Können als Kameramann entwickelte und dazu beitrug, gewerbliche Standards aufzubauen. Lees Talente sind in der Kinowelt eine sehr begehrte Ware. In den letzten beiden Jahrzehnten kooperierte er mit zahlreichen Künstlerkino-Größen wie Hirokazu Koreeda aus Japan, Tran Anh Hung aus Vietnam und Wong Kar-wai aus Hongkong. Mit Blick auf die Zukunft meint Lee, er wolle seine Rolle als Vorsitzender des Taipeh-Filmfestivals nutzen, um die einheimische Filmindustrie weiter zu entwickeln. Seine reiche internationale Erfahrung und sein Ruf werden zweifellos mehr taiwanischen Nachwuchs-Filmemachern helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen. —Quelle: Taiwan Today, 03/24/2016 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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