03.05.2024

Taiwan Today

Kultur

Probebetrieb der Südtaiwan-Nebenstelle des NPM beginnt

30.12.2015
Der goldfarbene Schirm der „Tibetischen Drachensutra“ wurde erstmals als einer der Höhepunkte bei den Eröffnungsausstellungen der Südtaiwan-Nebenstelle des Nationalen Palastmuseums (NPM) am 28. Dezember im Landkreis Chiayi gezeigt. (Foto mit freundlicher Genehmigung von NPMSB)
Die Südtaiwan-Nebenstelle des Nationalen Palastmuseums (National Palace Museum Southern Branch, NPMSB) eröffnete am 28. Dezember im Landkreis Chiayi die Periode ihres Versuchsbetriebes, ein Indiz für die beachtliche Entwicklung bei den Anstrengungen der Regierung, Kunsteinrichtungen in Südtaiwan zu verbessern.

Während der Zeremonie lobte Staatspräsident Ma Ying-jeou die Beiträge, die von allen Beteiligten an dem Projekt geleistet worden waren, insbesondere den Einsatz der Bauarbeiter, welche die Anlage zügig und präzise errichteten. „Dies ist das beste Geschenk zum 90-jährigen Bestehen des Nationalen Palastmuseums (NPM)“, versicherte Ma. „Der Komplex bereichert zudem die örtliche Kunstszene und verbessert die Stadt, gleichzeitig wird die Grundlage für die kulturelle Infrastruktur der Gegend in der Zukunft geschaffen.“

Gestaltet wurde das vor 15 Jahren initiierte Museumsprojekt mit einer Fläche von 70 Hektar vom renommierten Architekten Kris Yao, Empfänger einer Ehren-Fellowship des Amerikanischen Instituts der Architekten (American Institute of Architects, AIA) im Jahr 2014. Das Projekt mit einem Budget von 10,93 Milliarden NT$ (303 Millionen Euro) umfasst eine Haupt-Ausstellungshalle, einen künstlichen See und einen Landschaftspark in der Stadt Taibao (Landkreis Chiayi).

In das Hauptgebäude aus Glas und Stahl, welches mit der neuesten Technologie zum Schutz gegen Erdbeben, Überschwemmungen und Dürre ausgestattet wurde, gelangt man über eine 141,7 Meter lange Brücke, die an einen Regenbogen erinnern soll.

Laut NPM-Direktorin Fung Ming-chu soll das Museum ein regionaler Leitstern asiatischer Kunst und Kultur werden. Für die sechsmonatige Periode des Versuchsbetriebes veranstaltet das Museum zehn Ausstellungen, darunter solche über asiatische Textilien und Teekultur, buddhistische Kunst, japanisches Imari-Prozellan, südasiatische Trachten, islamische Jade und blauweißes Porzellan aus der Ming-Dynastie (1368-1644).

Der „Jadekohl mit Insekten“, einer der berühmtesten Gegenstände aus der NPM-Sammlung überhaupt, ist gleichfalls zu sehen. Ab dem 4. Oktober kommenden Jahres wird das Prachtstück durch einen anderen nationalen Schatz als Hauptattraktion der südtaiwanischen Einrichtung ersetzt, nämlich den „Stein in Fleischform“.

Ein weiteres Glanzlicht ist die „Tibetische Drachensutra“, die in goldener Tusche geschrieben wurde und von einem Schirm bedeckt ist, der in fünf Farben gestickt wurde. Der mit einem Drachenmotiv verzierte Schirm wird zum ersten Mal überhaupt ausgestellt, da er für das Museum in Taipeh zu groß ist. Die Ausstellungshalle vom neuen NPMSB mit 7,2 Metern Höhe bietet eine Gelegenheit für das Objekt, in all seiner Pracht präsentiert zu werden.

„Angesichts der Tatsache, dass die Besucherreservierungen für Januar kommenden Jahres bereits ausgebucht sind, wird die Besucherzahl für das erste Betriebsjahr auf 1,5 bis 2 Millionen prognostiziert“, berichtete Fung. „Wir haben gute Gründe für die Annahme, dass das neue Museum weiter dazu beitragen wird, die Wertschätzung für Asiens kulturelle Vielfalt und das historische Gedächtnis zu pflegen.“

—Quelle: Taiwan Today, 12/29/2015 (YCH-JG)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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