05.05.2024

Taiwan Today

Kultur

Yingge-Ausstellung zeigt die Schönheit von Porzellan

01.12.2015
Ein Schachgefäß aus blau-weißem Porzellan mit doppeltem Drachenmotiv aus der Yuan-Zeit (1271-1368) ist eines der Glanzstücke der Ausstellung „Bilder in Blau und Weiß — Auswirkungen des Neuen“, die vom 19. November 2015 bis 27. März 2016 im Keramikmuseum Yingge in New Taipei City läuft. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Stadtverwaltung von New Taipei City)
Eine Ausstellung mit blau-weißem Porzellan hat im Keramikmuseum Yingge in New Taipei City begonnen und soll die Wertschätzung der Menschen für die altehrwürdige Kunstform und ihr modernes Vermächtnis steigern.

Die Ausstellung mit dem Titel „Bilder in Blau und Weiß — Auswirkungen des Neuen“ wurde von der Kulturabteilung der Stadtverwaltung von New Taipei City organisiert und umfasst 167 antike und moderne Porzellansammlungen aus 13 Ländern und Territorien.

„Yingge spielt eine maßgebliche Rolle in Taiwans Keramik- und Porzellanszene“, versicherte Yu Wen, stellvertretende Leiterin der Kulturabteilung, bei einer Zeremonie anlässlich der Ausstellungseröffnung am 26. November. „Wir hoffen, dass die 18-wöchige Veranstaltung Interesse in aller Welt erregen wird und die Region weiter als internationale Drehscheibe für Porzellan-Handwerkskunst fördert.“

In ihrem Sinne äußerte sich auch Museumsdirektorin Chen Chun-lan und sagte, zu den Exponaten zählten Stücke vom 13. Jahrhundert bis zur modernen Zeit. „Die Ausstellung vermittelt einen umfassenden Blick auf die Einflüsse hinter der internationalen Porzellanherstellung und ihre Entwicklung.“

Ein Höhepunkt ist ein blau-weißes Schachgefäß, geschmückt mit Mustern fünfkralliger Drachen, das während der Yuan-Zeit (1271-1368) angefertigt worden war. Das Objekt war 1988 in Jingdezhen in der festlandchinesischen Provinz Jiangxi ausgegraben worden und enthielt intakte Schach-Steine in Schwarz und Weiß. Man nimmt an, dass dieses Porzellan für einen Kaiser gebrannt wurde, da es nur dem Kaiser gestattet war, Muster mit fünfkralligen Drachen zu besitzen. Das chinesische Schachspiel, auch Go genannt, war in der Herrscherfamilie damals sehr beliebt.

Gleichermaßen eindrucksvoll ist eine Schale mit Lotusstrauß-Motiv, entstanden in der frühen Ming-Dynastie (1368-1644). Die Schale ging seit ihrer Herstellung durch die Hände mehrerer privater Sammler.

In der Mitte des Geschirrs ist ein entzückendes Bild mit Pflanzen, darunter Pfeilkraut, Wasserlinsen, Lotus und Samenhülsen, zu sehen. Die Seitenwand ist mit Blütenmotiven von Kamelien, Chrysanthemen, Lotus und Rosen geschmückt, was dem Kunstwerk Eleganz und Feinheit verleiht.

Eine auffällige moderne Arbeit ist „Hüten“ von Lee Tsun-jen. Das mit Bildern von Monstern, die durch den „Klassiker der Berge und Meere“ (Shanhaijing) — entstanden zwischen dem dritten vorchristlichen Jahrhundert und dem zweiten Jahrhundert unserer Zeitrechnung — angeregt wurden, bedeckte Werk des einheimischen Künstlers sieht aus wie ein schwer tätowierter Hund in Ruhestellung.

Die bis zum 27. März kommenden Jahres laufende Ausstellung enthält auch andere bemerkenswerte Stücke wie vietnamesisches Porzellan aus dem 15. Jahrhundert, Meißner Porzellan und moderne japanische Kunstwerke, die mit traditionellen Techniken gebrannt wurden.

—Quelle: Taiwan Today, 11/30/2015 (YCH-JG)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

Meistgelesen

Aktuell