27.04.2024

Taiwan Today

Kultur

Gesetz über Untersee-Kulturerbe verabschiedet

26.11.2015
Das Kulturministerium der Republik China wird Erwartungen zufolge seine Anstrengungen steigern, Taiwans versunkene archäologische Schätze zu schützen, nachdem das Parlament am 24. November in Taipeh ein Gesetz über den Schutz des Untersee-Kulturerbes des Landes verabschiedete. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Kulturministeriums)
Ein Gesetz, das darauf abzielt, Taiwans Untersee-Kulturerbe zu schützen, wurde am 24. November vom Legislativ-Yuan, also dem Parlament der Republik China, verabschiedet, was die Bemühungen des Landes hervorhebt, versunkene archäologische Schätze zu bewahren, teilte das Kulturministerium mit. Das vom Ministerium im Einklang mit der UNESCO-Konvention zum Schutz des Kulturerbes unter Wasser entworfene Gesetz ist Taiwans erste Rechtsvorschrift, die Vorwärtskommen in diesem Bereich vorantreiben soll, bemerkte Kulturminister Hung Meng-chi. Hung erwartet, dass das Gesetz dazu beiträgt, einheimische Forschung in Meeresgeschichte zu fördern und gleichzeitig zum zunehmend wichtigen Gebiet der Unterwasser-Archäologie beiträgt. „Angesichts Taiwans herausragender Lage an einigen der wichtigsten Wasserstraßen der Erde braucht das Land einen umfassenden gesetzlichen Rahmen, der die Bewahrung, den Schutz und die Verwaltung der reichen unterseeischen Kulturerbe-Ressourcen gewährleistet“, begründete Hung. Das Gesetz über die Bewahrung des Unterwasser-Kulturerbes, das aus 44 Paragraphen in sieben Abschnitten besteht, stellt fest, dass jegliche kulturelle Ressourcen, die man in Taiwans Hoheitsgewässern entdeckt, abgesehen von Wasserfahrzeugen und Flugzeugen, die andere Länder als Eigentum beanspruchen, zum nationalen Kulturerbe erklärt werden. Jegliche Unterwasser-Stätten, Boote, menschliche Überreste, Artefakte oder sonstige Güter, die mit menschlichem Leben und Treiben zusammenhängen, werden als solche angesehen und unterliegen der Inspektion und Registrierung durch das Kulturministerium. Neben der Verordnung von Schutz und Verwaltung der unterseeischen Kulturschätze und damit zusammenhängender Angelegenheiten schreibt das Gesetz bei Verstößen Geldstrafen von maximal 10 Millionen NT$ (288 993 Euro) oder Freiheitsentzug bis zu fünf Jahren vor. Nach Auskunft des Kulturerbeamtes im Kulturministerium wurden in den Gewässern um die Grüne Insel, Matsu und Penghu sowie vor der Küste der Stadt Tainan insgesamt 79 solcher Kulturschätze gefunden, überwiegend Schiffswracks und historische Stätten. Vier davon erfüllen bereits die Bedingungen, die in dem Gesetz beschrieben sind, und stehen gemäß dem Gesetz nun unter Schutz. Die vier sind ein Holzboot aus der Qing-Dynastie (1644-1911), das mit einer großen Menge von Ziegeln, Schindeln und Porzellan beladen war; das Handels-Dampfschiff S.S. Bokhara, das 1892 während eines Taifuns unterging; ein während des Ersten Chinesisch-japanischen Krieges (1894-1895) verlorengegangener Kreuzer; und das japanische Frachtschiff Yamafuji Maru, das während des Zweiten Weltkrieges von der US-amerikanischen Kriegsmarine versenkt wurde. „Das Gesetz ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Entwicklung einer umfassenden Politik für das Meereserbe“, interpretierte Hung. „Wir haben gute Gründe für die Annahme, dass dieses Gesetz dazu beitragen wird, einen nationalen Mechanismus für die professionelle Bewahrung von unterseeischen Archäologie-Schätzen aufzubauen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in diesem Bereich zu stärken.“ —Quelle: Taiwan Today, 11/25/2015 (YHC-CM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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