„Beide Ensembles wurden für ihre langjährigen Bemühungen geehrt, den Reichtum der Lokalkultur zu fördern und die öffentliche Beteiligung an Aktivitäten mit Kunstschwerpunkt zu verbessern“, erläuterte ein Mitarbeiter der Kulturabteilung. „Die Preisträger setzten sich gegen ein starkes Feld von 39 Einzel- und Gruppenkandidaten durch.“
Das von der aktuellen künstlerischen Direktorin und Choreografin Lin Lee-chen gegründete LLDT wurde für Darbietungen anerkannt, welche die Ästhetik des Raumes und das Tempo des Lebens mit den Beziehungen zwischen Umwelt, Menschen und Tradition ins Gleichgewicht bringen.
Zu den herausragenden Produktionen der Gruppe gehören die 14-jährige Triologie aus „Spiegel des Lebens“, „Hymne an die verblassenden Blumen“ und „Lied der nachdenklichen Betrachtung“, welche 2009 uraufgeführt wurde und eine Geschichte über Raubgierigkeit abschloss, in der es um zwei Brüder geht, betrachtet durch das Prisma des Adler-Stammesmythos.
„Ein solches Stück repräsentiert die Essenz von Lins Lebenserfahrungen und verkörpert die spirituellen Grenzen von Kunst“, interpretierte der Mitarbeiter der Kulturabteilung. „Lin thematisiert auch östliche Philosophie und Ureinwohner-Traditionen innerhalb eines kontemplativen Symbol-Rahmens.“
Gleichermaßen eindrucksvoll sind die Beiträge zur lokalen Kulturszene vom Beiguan-Musikensemble Taipei Ling-an Club. Die 1871 entstandene Gruppe ist die älteste ihrer Art in Taiwan und wird von der Stadt als immaterielles Kulturerbe angesehen.
Beiguan ist eines der bedeutenden traditionellen Musik-Genres in Taiwan und zeichnet sich aus durch den Einsatz von Zimbeln, Trommeln, Gongs und Holzblasinstrumenten.
Der Club spielt zudem eine zentrale Rolle bei der Geburtstagsprozession des Xiahai-Stadtgotttempels am 13. Tag des fünften Mondkalendermonats, einem Ereignis, das jenen Gottheiten die Reverenz erweist, denen die Begleitung der Totengeister obliegt.
„Trotz des nachlassenden Interesses an Aspekten der ethnisch chinesischen Kultur steht das Ensemble an der vordersten Front des Unterfangens, die Bedeutung traditioneller religiöser Andacht aufrechtzuerhalten, und sie kam sogar im einheimischen Kinoerfolg Twa-Tiu-Tiann des vergangenen Jahres über die Prozession vor“, fügte der Beamte hinzu.
Der 1997 erstmals vergebene Kulturpreis Taipeh zeichnet kreative Talente aus, die dazu beitragen, die Kulturszene der Stadt durch künstlerische Bestrebungen zu bereichern.
—Quelle: Taiwan Today, 08/25/2015 (YHC-JSM)
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