03.05.2024

Taiwan Today

Kultur

Ausstellung in Taipeh beleuchtet taiwanisch-amerikanische Geschichte

26.06.2015
Seltene Exemplare historischer Dokumente, die ein Licht auf die Rolle werfen, welche die USA im 19. und 20. Jahrhundert in Taiwan spielten, sind derzeit im Taipei 228 Memorial Museum ausgestellt. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Stadtverwaltung Taipeh)
Eine Ausstellung über die Entwicklung von Taiwan im 19. und 20. Jahrhundert und die Rolle der USA in diesem Ablauf wurde am 24. Juni im Taipei 228 Memorial Museum eröffnet. Die Ausstellung mit historischen Objekten und Dokumenten aus den Sammlungen von George H. Kerr, der zwischen 1945 und 1947 als Vizekonsul der USA in Taipeh diente, enthüllt Wahrnehmungen der USA über Taiwan wie auch ihr Interesse an der strategischen Lage der Insel in Ostasien. Kurator Su Yao-tsung erklärte, eines der seltenen Exponate sei die „Erzählung von der Expedition eines amerikanischen Schwadrons zu den chinesischen Meeren und Japan“ vom US-amerikanischen Kommodore Matthew Perry. „Perry, der als der Mann berühmt wurde, welcher die Öffnung des feudalistischen Japan zur Moderne erzwang, empfahl in dem Buch, dass die US-Regierung Taiwan zu einem Vorposten seiner Fernostexpansion machen sollte.“ Perrys Bericht gilt weithin als verantwortlich für das Interesse der USA an der Region, interpretierte Su und fügte hinzu, dass die Präsenz der Amerikaner in der Region bis ins nächste Jahrhundert hinein zunahm. „Gleichermaßen bedeutsam ist ,Die Prinzipien und Praxis der Pflege‘, eine in einer romanisierten Form von Holo verfasste medizinische Anleitung aus der Feder des kanadischen Arztes George Gushue-Taylor“, fuhr er fort. „Gemeinsam mit der Serie ,Handbuch für zivile Angelegenheiten‘ 1944-1945 von der Kriegsmarine der Vereinigten Staaten enthüllt es ein Gedankenspiel für ein Szenario, das in Washington erwogen wurde, nämlich Taiwan nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges zu besetzen.“ Laut Su ist der Zeitpunkt für die Ausstellung besonders geeignet, weil sich heuer der Sieg der Republik China im Zweiten Chinesisch-japanischen Krieg (1937-1945), der ein neues Kapitel in Taiwans Geschichte einleitete, zum 70. Mal jährt. „Damit wird die häufig verborgene Kraft der Weltpolitik, die hinter den Kulissen die Dinge bewegt, ans Licht gebracht. Noch bedeutsamer ist, dass man durch unsere Veranstaltung aus erster Hand eine ausländische Darstellung über die Ereignisse vor und nach dem Krieg erhält, die zu den Unruhen am 28. Februar 1947 führten.“ In Verbindung mit der Ausstellung wird am 10. bis 11. August in der Academia Sinica in Taipeh eine Konferenz über die Unruhen und die Entwicklungen in Taiwan nach Kriegsende stattfinden. Die Ausstellung läuft noch bis zum 25. Oktober. —Quelle: Taiwan Today, 06/25/2015 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

Meistgelesen

Aktuell