05.05.2024

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Taiwanischer Regisseur sorgt beim Cannes-Filmfestival 2015 für Aufsehen

26.05.2015
Der bekannte taiwanische Regisseur Hou Hsiao-hsien zeigte am 24. Mai in Frankreich die Trophäe für seinen Preis Beste Regie beim internationalen Filmfest von Cannes. (CNA)
Taiwans Regisseur Hou Hsiao-hsien erhielt beim diesjährigen internationalen Filmfest von Cannes für sein Kampfkunst-Epos „The Assassin“ den Preis für beste Regie und warf damit erneut ein Schlaglicht auf das Potenzial der lebhaften Filmindustrie des Landes.

„Nachdem ich zuvor schon sieben Mal in Cannes dabei gewesen bin, ist es ein herrliches Gefühl, endlich einen Hauptpreis zu erringen“, erklärte Hou in seiner Dankesrede am 24. Mai. „Es ist nicht einfach, Filme zu machen, und sie zu finanzieren ist ebenfalls nicht leicht.“

Der Film spielt im China der Tang-Dynastie (618-907) und handelt von den Taten einer Killerin, die von dem Rivalen eines Provinzgouverneurs den Auftrag erhielt, den Gouverneur ins Jenseits zu befördern. Die Website The Hollywood Reporter schrieb, „durch die mit Liebe zum Detail gestalteten Kostüme jener Zeit und die künstlerische Leitung ist es ein außerordentliches Vergnügen, sich diesen Film anzuschauen“, und Variety beschrieb den Spielfilm als „den vielleicht hinreißend schönsten Film, den Hou jemals gedreht hat, und zweifellos einen seiner ergreifendsten.“

Der Film, der am 22. Mai in der südfranzösischen Stadt uraufgeführt wurde und in dem Shu Qi die Hauptrolle der Attentäterin Nie Yinniang spielte, erhielt viel Aufmerksamkeit von den Medien, nachdem er für den Wettbewerb des Filmfests ausgewählt worden war.

„Die Tang-Dynastie war eine ungeheuer schillernde Periode, in ihrer Literatur gab es viele phantastische Geschichten“, bemerkte Hou in der Pressekonferenz vor der Aufführung. „Ich interessiere mich seit langem für die weiblichen Charaktere jener Zeit und denke bereits seit meiner Collegezeit daran, einen Film über die Geschichte einer Attentäterin zu machen. Doch erst vor ungefähr zehn Jahren habe ich angefangen, mir wieder ernsthaft Gedanken über das Konzept zu machen.“

Hou, der in der Bewegung des New Wave-Kino im Taiwan der achtziger Jahre eine herausragende Rolle spielte, ist bekannt für seine stilistischen und zum Nachdenken anregenden Dramen.

Das vorige Mal, das der Filmemacher einen Triumph in Cannes feiern konnte, war im Jahr 1993, als er einen Jurypreis für den Streifen „Meister des Puppenspiels“ bekam, welcher die Geschichte des legendären taiwanischen Puppenspielers Li Tian-lu erzählte. Daneben gewann er 1989 beim Filmfestival von Venedig einen goldenen Bären für „Stadt der Traurigkeit“, ein historisches Drama über eine taiwanische Familie während der Phase des Weißen Terrors Ende der vierziger Jahre.

Beim diesjährigen Filmfest von Cannes wurde übrigens Lim Giong, der die Filmmusik für „The Assassin“ komponierte, von einer internationalen Jury aus 16 Journalisten mit dem begehrten Preis für beste Filmmusik ausgezeichnet.

—Quelle: Taiwan Today, 05/25/2015 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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