06.05.2024

Taiwan Today

Kultur

Ausstellung im NMH zeigt Taoismus-Objekte

17.12.2014
Diese altertümlichen Bambusstreifen, welche mit Worten des Lao Tzu beschriftet wurden, sind ein Höhepunkt der Sonderausstellung über Taoismus im Nationalen Geschichtsmuseum (NMH) in Taipeh. (CNA)
Insgesamt 183 Objekte, welche die Geschichte des Taoismus illustrieren, werden vom 20. Dezember dieses Jahres bis zum 29. März 2015 in einer Sonderausstellung im Nationalen Geschichtsmuseum (National Museum of History, NMH) in Taipeh gezeigt.

„Der Taoismus ist Chinas einziges einheimisches Glaubenssystem“ sagte NMH-Direktor Chang Yui-tan. „Der Kern des Taoismus ist der Glaube an Gottheiten, daneben hängen auch medizinisches Wissen und Wahrsagerei bei Heiratsfragen damit zusammen.“

Von den ausgestellten Objekten der Ausstellung „Spirited Away in Wu Dang: A Millennium of Taoist Artifacts“ ist die 8000 Jahre alte Steinstatue des Sonnengottes das älteste Exponat, erklärte Wang Jichao, Leiter der Ausstellungsabteilung des festlandchinesischen Provinzmuseums Hubei, zu dessen ständiger Sammlung das Stück gehört.

Ein weiterer Höhepunkt ist eine Sammlung von den ältesten noch erhaltenen Bambusstreifen mit Sprüchen von Lao Tzu, die aus der Zeit der Streitenden Reiche (476-221 v. Chr.) stammen. Diese Streifen, die für den Taoismus die gleiche Bedeutung haben wie die Schriftrollen vom Toten Meer für die hebräische Bibel, sind zuvor noch nie außerhalb des chinesischen Festlandes gezeigt worden.

„Die Entdeckung dieser Bambusstreifen beweist die Existenz der Person des Lao Tzu und seiner Gedanken“, versicherte Wang zur Erklärung der Bedeutung der Texte.

Der auffälligste Blickfang ist nach Wangs Überzeugung der Bronzekranich mit Geweih, der als Medium für die Verbindung zwischen Himmel, Erde und Menschen dienen sollte.

Verglichen mit dem Buddhismus und dem Konfuzianismus, den anderen beiden großen Glaubenssystemen im alten China, ist der Taoismus als Forschungsthema vernachlässigt worden, weil Palast-Kunstgegenständen mehr Augenmerk geschenkt wurde.

Die Existenz des Lao Tzu an sich ist in der Vergangenheit von vielen chinesischen Historikern angezweifelt worden. „Die Freilegung dieser Objekte wird ein größeres Verständnis für die frühe Entwicklung des Taoismus ermöglichen“, sinnierte Wang.

Taoismus als Religion war erstmals im Jahr 142 unserer Zeitrechnung von Chang Tao-ling während der Regierungszeit von Kaiser Shun (115-144, regierte 126-144) in der Östlichen Han-Dynastie (23-220 n. Chr.) organisiert worden. Chang benannte Lao Tzu als maßgebliche Gottheit des taoistischen Glaubens.

—Quelle: Taiwan Today, 12/16/2014 (SSC-MJH)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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