Liu Po-chun, Taiwans erster weiblicher Baseball-Profischiedsrichter, nahm am 19. März in der Zentrale der Vereinten Nationen (United Nations, UN) in New York die Welttrophäe des Frauensportpreises vom Internationalen Olympischen Komitee (International Olympic Committee, IOC) entgegen.
Nach Auskunft des IOC wurde Liu dafür gewürdigt, standhaft für die Ermächtigung von Frauen im Sport eingetreten zu sein. Als Mitbegründerin einer in Taipeh ansässigen Fürsprachegruppe für Frauenbaseball setzte sie sich dafür ein, die Beteiligung von Frauen in dem Spiel als Spieler, Schiedsrichter und in sonstigen Funktionen zu fördern, und sie erschien auf der Forbes-Liste der einflussreichsten Frauen im internationalen Sport des Jahres 2018.
„Während ihrer ganzen Sportlaufbahn ließ sie es nicht zu, sich von Benachteiligung wegen ihres Geschlechts aufhalten zu lassen“, kommentierte das IOC und ergänzte: „Durch ihre Entschlossenheit mauserte sie sich von einer Freiwilligen in der Kleinen Liga zur ersten Baseball-Schiedsrichterin“ in Taiwan.
In ihrer Dankesrede erklärte Liu, es sei nie einfach, geschlechterbedingte Vorurteile zu überwinden, besonders für Frauen, die Führungspositionen anstreben. „Es reicht nicht, wenn wir gut sind; wir müssen viel besser sein.“
Laut Liu, die hauptberuflich als Sozialarbeiterin tätig ist, wird die Ehrung durch das IOC sie dazu anregen, ihre Anstrengungen zu verstärken, jungen Mädchen dabei zu helfen, ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und ihr volles Potenzial zu verwirklichen.
Seit Liu im Jahr 2006 Profi-Schiedsrichterin wurde, war sie bei internationalen Turnieren im In- und Ausland vertreten, darunter Veranstaltungen des Baseball-Softball-Weltverbandes (World Baseball Softball Confederation, WBSC) in Venezuela, Südkorea und den USA.
Im Jahr 2017 wurde Liu als eine von 17 Teilnehmerinnen für das Globale Sportberatungsprogramm ausgewählt — eine Initiative des US-amerikanischen Außenministeriums und von espnW, mit der aufstrebende Führungspersönlichkeiten in dem Bereich Fördern von Frauenrechten in aller Welt durch Sport geschult werden sollen.
Der seit dem Jahr 2000 vergebene IOC-Frauensportpreis umfasst die Welttrophäe und Preise für die fünf Kontinente, die Personen und Organisationen zuerkannt werden, welche Beiträge zur Entwicklung, Ermutigung und Bekräftigung der Beteiligung von Frauen und Mädchen an Sportveranstaltungen geleistet haben.
Die diesjährige Preisverleihungszeremonie fand in Partnerschaft mit dem UN-Organ Einheit der Vereinten Nationen für Gleichstellung und Ermächtigung der Frauen (United Nations Entity for Gender Equality and the Empowerment of Women, UN Women) am Rande der 63. Sitzung der UN-Kommission zur Rechtsstellung der Frau (Commission on the Status of Women, CSW) statt. Die Regionalpreise gingen an Djatougbe Noameshie aus Togo, Afrikas erste internationale Volleyball-Schiedsrichterin; die Sportverwalterin Morana Palikovic Gruden aus Kroatien; die Sportveranstalterin Saada Al-Ismaili aus Oman; an die Frauen- und Sportkommission des Nationalen Olympischen Komitees von Costa Rica; und den Volleyballverband von Vanuatu.
—Quelle: Taiwan Today, 03/21/2019 (CPY-E)
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