30.04.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Medizinischer Durchbruch an NTU-Uniklinik

20.01.2017
Dr. Yang Tsung-lin neben einem Plakat, auf dem Einzelheiten seiner bahnbrechenden minimalinvasiven Operationsmethode zum Entfernen von Tumoren in Kopf und Hals dargestellt sind. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Liberty Times)
Das weltweit erste minimalinvasive chirurgische Verfahren zum Entfernen von Tumoren in Kopf und Hals wurde am 17. Januar in der Klinik der National Taiwan University (National Taiwan University Hospital, NTUH) in Taipeh vorgestellt.
 
Die anspruchsvolle Operationsmethode, entwickelt vom Hals- und Kopf-Team der HNO-Abteilung von der NTUH, entfernt wirksam hartnäckige Hals- und Kopf-Tumoren und führt zu einer ästhetisch ansprechenden Erscheinung. Bislang hat die Uniklinik mit Erfolg über 200 Eingriffe an Patienten mit Krebs an Organen wie den Lymphknoten, Speicheldrüsen und der Schilddrüse durchgeführt.
 
Dr. Yang Tsung-lin, behandelnder Arzt an der HNO-Abteilung der NTUH, betrachtet das Verfahren als wesentlichen Durchbruch, da annähernd 90 Prozent der Fälle offen operiert werden müssen. „Die neue Methode vermindert die Auswirkungen von Eingriffen an Kopf und Hals, und sie erhöht die chirurgische Präzision.“
 
Laut Yang hinterlassen traditionelle offene Operationen an Kopf und Hals eine hässliche 8 bis 10 Zentimeter lange Narbe, wogegen durch das neue Verfahren eine kleinere Narbe zurückbleibt. „Die Methode verbindet Endoskopie, chirurgische Robotersysteme und ein innovatives Instrument, mit dem man einen viel kleineren Einschnitt am Haaransatz im Nacken ausführt, so dass die Methode für die Patienten leichter annehmbar ist“, dozierte er.
 
Möglich wurde die Operationsmethode durch den Einsatz von Yangs Retraktor, einem von dem Mediziner entwickelten automatischen mechanischen Wundöffner. 2015 war Yang für das Gerät mit einem nationalen Innovationspreis ausgezeichnet worden, und es wurde auf mehreren Märkten in aller Welt patentiert, unter anderem in Taiwan, Japan, den USA und Festlandchina.
 
Nach Yangs Ausführungen hilft das Gerät dabei, die allzeit gegenwärtige Herausforderung bei Kopf- und Halsoperationen — nämlich wichtige Strukturen wie Blutgefäße und Nerven zu bewahren und gleichzeitig so wenig Narben wie möglich zu verursachen — zu meistern. Chirurgen dürfen nun erwarten, beim Gebrauch des Retraktors optimale Ergebnisse zu erzielen, fügte er hinzu.
 
Das Verfahren war vor drei Jahren in einem von Yang verfassten Artikel, der in der angesehenen britischen Zeitschrift British Journal of Oral and Maxillofacial Surgery erschien, dokumentiert worden. Es war das erste Mal, dass ein Text aus Taiwan über Roboterchirurgie für Kopf- und Halstumoren in einer Zeitschrift, die in der Zitationsdatenbank Science Citation Index (SCI) aufgeführt ist, publiziert wurde.
 
—Quelle: Taiwan Today, 01/19/2017 (SCK-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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