08.05.2024

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Max-Planck-Institut richtet Forschungszentrum in Taiwan ein

06.01.2017
Funktionäre und Forscher aus Taiwan und Deutschland gaben am 4. Januar bei einer Pressekonferenz in Taipeh gemeinsam die Gründung des Zentrums für komplexe Phasenmaterialien bekannt. (Foto mit freundlicher Genehmigung von NSRRC)
Das in Dresden ansässige Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe gab am 4. Januar bekannt, in diesem Jahr am Nationalen Synchrotron-Strahlenforschungszentrum (National Synchrotron Radiation Research Center, NSRRC) in der nordtaiwanischen Stadt Hsinchu ein Forschungszentrum einzurichten.
 
Bei einer Pressekonferenz im Ministerium für Wissenschaft und Technologie (Ministry of Science and Technology, MOST) in Taipeh teilte das NSRRC mit, die Forschung, die in der neuen Anlage namens Zentrum für komplexe Phasenmaterialien durchgeführt werden soll, wird sich auf Halbleiter, Nanostrukturen und magnetische Materialien konzentrieren. Das Dresdner Institut und die Regierung der Republik China (Taiwan) stellen dem Zentrum jeweils 200 000 Euro im Jahr zur Verfügung, um die Arbeit von Postgradierten-Studierenden, promovierten Forschern und Wissenschaftlern zu unterstützen.
 
Das Max-Planck-Institut für Chemische Physik fester Stoffe wird zudem daran arbeiten, die wissenschaftliche Kooperation und den Austausch talentierten Nachwuchses mit dem NSRRC sowie der National Chiao Tung University (NCTU) und der National Tsing Hua University (NTHU), die beide in Hsinchu angesiedelt sind, zu stärken.
 
Laut NSRRC baut die jüngste Initiative auf der langjährigen bilateralen Zusammenarbeit synchrotrongestützter Forschung zwischen Taiwan und Deutschland auf. Ein Synchrotron ist eine Art von Partikelbeschleuniger mit einer großen Vielfalt wissenschaftlicher Anwendungen.
 
Seit über 20 Jahren nutzt das von Liu Hao Tjeng, dem in Dresden für Physik korrelierter Materie zuständigen Wissenschaftler, geleitete Team die Synchrotron-Lichtquellen von NSRRC, um Experimente durchzuführen, und es wurden mit einheimischen Wissenschaftlern über 90 Forschungsberichte in führenden akademischen Zeitschriften veröffentlicht.
 
Tjengs Organisation gab 1,5 Millionen Euro für eine Strahllinien-Station aus, die im vergangenen Jahr in der Taiwan Photon Source von NSRRC — die 7 Milliarden NT$ (208,4 Millionen Euro) gekostet hatte und eine der hellsten Synchrotronquellen für Röntgenstrahlen der Welt darstellt — in Betrieb genommen wurde. Strahllinien sind die Strecken, auf denen sich beschleunigte Partikel bewegen.
 
Das Institut in Dresden wird von der Max-Planck-Gesellschaft unterhalten, eine der renommiertesten Forschungsorganisationen der Welt. Seit 1948 hat die Max-Planck-Gesellschaft 18 Nobelpreisträger für Chemie, Physik und Medizin hervorgebracht.
 
Taiwans Synchrotron war ab Oktober 1993 betriebsbereit, und im Jahr darauf wurden dessen Strahllinien für die Nutzung durch Forscher aus aller Welt in Bereichen der Grundlagenforschung und angewandten Forschung geöffnet wie Biologie, Chemie, Technik, Materialwissenschaften und Physik.
 
—Quelle: Taiwan Today, 01/05/2017 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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