29.04.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Akademisch-betriebliches Projekt fördert Studierende aus Indien

05.01.2017
Indische Studierende an der Wu Feng University bei einem Praktikum in einer Werkzeugmaschinenfabrik der Far East Machinery Co. im südtaiwanischen Landkreis Chiayi. (Mitarbeiterfoto/Chin Hung-hao)
Die erste Gruppe von Studierenden, die an einem Sonderprogramm für junge Akademiker aus Indien an der Wu Feng University im südtaiwanischen Landkreis Chiayi teilnehmen, wird am 20. Januar Examen machen, und viele von ihnen werden anschließend als Ingenieure in einem einheimischen Maschinenunternehmen beschäftigt.
 
Nach den Worten von Tsai Hung-jung, Professor und Leiter des College of Safety and Engineering an besagter Universität, hatte die Institution das Programm im Jahr 2013 in Zusammenarbeit mit der in Chiayi ansässigen Far East Machinery Co. ins Leben gerufen. Über 30 der 87 an dem Projekt teilnehmenden Studierenden werden diesen Monat ihren Bachelor-Abschluss im Fach Maschinenbau machen.
 
Far East Machinery Co. unterhält ein Büro für Verkauf und Kundendienst in Indien, und die Bildungsinitiative war vom Firmenpräsidenten David Chuang angeregt worden. „Mit der riesigen Bevölkerung dort ist Indien wahrscheinlich das einzige Land, das sich bei Marktpotenzial mit Festlandchina vergleichen lässt“, meinte er. „Wir müssen unseren eigenen talentierten Nachwuchs heranbilden, um dort Fuß zu fassen.“
 
Chuang tat sich mit der Wu Feng University zusammen, um ein Programm zu schaffen, das zugeschnitten ist auf indische Oberschulabsolventen, die Interesse dafür haben, in Taiwan eine weiterführende Ausbildung und berufliche Laufbahn im Bereich Maschinenbau zu verfolgen. Ausgewählte Studierende unterzeichnen einen Vertrag, in dem sie sich bereit erklärten, nach Abschluss eines vierjährigen Studiums — finanziert von Far East Machinery Co. — drei Jahre lang für das Unternehmen zu arbeiten. Die Teilnehmer müssen Bewertungen für ihre akademischen Leistungen und ihres Praktikums bestehen, um weiter an dem Programm teilnehmen zu dürfen.
 
Laut Tsai betrachtet die Hochschule das Anwerben internationaler Studierender als wesentlichen Bestandteil ihres Betriebes. „Wir planen, mehr Sonderprogramme anzubieten, die sich an internationale Studierende wenden, besonders für solche aus Südostasien, was im Einklang steht mit der Neuen Südwärts-Politik der Regierung“, bemerkte er.
 
Tsai fuhr fort, seine Institution werde in diesem Jahr ein Talententwicklungszentrum in Indien einrichten, das Chinesisch-Sprachkurse und Anwerbeservice für Studierende bieten soll. Die Universität beabsichtigt überdies, in naher Zukunft mit der Berufsoberschule Sieh Chih Vocational High School in Chiayi ein ähnliches Programm für Studierende aus Vietnam zu gestalten.
 
Die Neue Südwärts-Politik, bei der die Menschen im Mittelpunkt stehen, ist eine Schlüsselkomponente der nationalen Entwicklungsstrategie von Staatspräsidentin Tsai Ing-wen, und sie zielt darauf ab, Taiwans Beziehungen mit den Mitgliedsstaaten im Verband südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN), sechs südasiatischen Ländern, Australien und Neuseeland bei Wirtschaft und Handel, Kultur, Fremdenverkehr und Bildung zu vertiefen.
 
—Quelle: Taiwan Today, 01/04/2017 (KH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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