30.04.2024

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Gesellschaft

Südostasiatische Sprachen werden in Schullehrplan aufgenommen

13.12.2016
Schülerinnen und Schüler in Taiwan werden laut der K-12-Bildungsverwaltung ab dem Schuljahr 2018 die Option haben, südostasiatische Sprachen zu lernen. (Mitarbeiterfoto/Chin Hung-hao)
Südostasiatische Sprachen werden ab dem Schuljahr 2018 als Wahlfächer in die Lehrpläne von Schulen aufgenommen, teilte die K-12-Bildungsverwaltung im Bildungsministerium der Republik China (Taiwan) am 10. Dezember mit.
 
Im aktuellen System müssen Grundschüler Pflichtkurse in einer einheimischen Sprache belegen — Holo, Hakka oder eine Ureinwohnersprache. Nach Wunsch können sie das Fach, für das sie sich entschieden haben, in der Mittelschule weiter belegen.
 
Ab 2018 werden dieser Liste angebotener Sprachen mehrere südostasiatische Sprachen hinzugefügt. Schüler, die sich für eine südostasiatische Sprache entscheiden, werden die Option erhalten, das Fach in der Mittel- und Oberschule weiterzuführen.
 
„Die Einführung dieser Sprachen wird dazu beitragen, das kulturübergreifende Verständnis zwischen Taiwan und Ländern in ganz Südostasien zu fördern“, begründete ein Mitarbeiter in der K-12-Bildungsverwaltung. „Dies sollte Taiwan mehr Gelegenheiten für Zusammenarbeit mit Ländern in der Region verschaffen.“
 
Nach Auskunft des Bildungsministeriums gibt es in Taiwans Schulen derzeit gut 140 000 Kinder mit mindestens einem Elternteil aus Südostasien, was etwa 5 Prozent aller Schülerinnen und Schüler in Taiwan entspricht. Das Ministerium entwickelt Lehrmaterialien für die Sprachen von Indonesien, Kambodscha, Malaysia, Myanmar, den Philippinen, Thailand und Vietnam. Lehrbücher für jede dieser Sprachen werden in 18 Bänden auf allen vier Schulstufen zur Verfügung stehen.
 
Bis Anfang Dezember hatten Lokalverwaltungen in Taiwan mit Kurzzeitprojekten, die zum Teil vom Bildungsministerium finanziert wurden, 1313 Lehrer für diese Sprachen ausgebildet, dabei handelte es sich überwiegend um neue Zuwanderer aus Südostasien. Tertiäre Lehranstalten arbeiten gleichfalls daran, mit der Einführung neuer Sprachkurse den erwarteten Bedarf für Lehrkräfte zu decken.
 
Seit diesem Jahr bietet die National Chi Nan University in der zentraltaiwanischen Gemeinde Puli (Landkreis Nantou) akademische Scheine für Kurse in Burmesisch, Indonesisch, Thai und Vietnamesisch an. Mehrere andere Universitäten werden in naher Zukunft Erwartungen zufolge diesem Beispiel folgen.
 
Diese Bemühungen stehen im Einklang mit der Neuen Südwärts-Politik der Regierung, unter der Taiwan frischen wirtschaftlichen Schwung erzeugen und die Beziehungen mit Ländern in Südostasien, Südasien, Australien und Neuseeland bei Wirtschaft und Handel, Kultur, Fremdenverkehr und Bildung vertiefen will.
 
Die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit der Region haben sich in den jüngsten Jahren ausgeweitet. Taiwans Auslandsinvestitionen bei den fünf wichtigsten südostasiatischen Handelspartnern erreichten 14,8 Prozent aller Investitionen des Jahres 2015, ein Anstieg von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
 
—Quelle: Taiwan Today, 12/12/2016 (OC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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