Bei dem Programm, das öffentliche und private Ressourcen nutzt, geht es um Aufbau eines Dienstleistungsnetzes auf Gemeindebasis, indem medizinische Fürsorge, Langzeitpflege und Präventiv-Gesundheitspflegeressourcen integriert werden.
Bei einem Politik-Koordinationstreffen der regierenden Demokratischen Progressiven Partei (DPP) am 31. Oktober, dem 13 Lokalverwaltungs-Vorsteher, die der DPP angehören oder ihr nahestehen, beiwohnten, besprach Staatspräsidentin Tsai Ing-wen Einzelheiten des Langzeitpflegeprogramms und bekräftigte, das Programm sei ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen ihrer Regierung, angesichts der rasant alternden Gesellschaft in Taiwan für soziale Stabilität zu sorgen.
„Taiwan wandelt sich schnell zu einer stark gealterten Gesellschaft“, mahnte Tsai. „Der Langzeitpflegeplan ist entscheidend dafür, dieses Problem anzupacken. Das Programm braucht ein hochwertiges, erschwingliches und zugängliches Langzeitpflegesystem, das die Belastung auf Taiwans jüngeren Generationen verringert und im Ruhestand ein Leben in Würde garantiert.“
Von den Langzeitpflegeplänen, die von Lokalverwaltungen vorgelegt wurden, erhielten neun vom Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW) die Genehmigung, am 1. November den Probebetrieb aufzunehmen. Nach Auskunft von MOHW-Mitarbeitern werden annähernd 18 000 Personen von den Pflegezentren, die in den neun Ortschaften eingerichtet werden, profitieren.
Der Erfassungsbereich des Programms wurde ausgedehnt, so dass nun auch behinderte Personen unter 49 Jahren einbezogen werden, Patienten mit leichter Demenz über 50 Jahre, in Flachlandgebieten lebende behinderte Ureinwohner über 55 Jahre und gebrechliche Senioren über 65 Jahre.
Laut MOHW umfassen die unter dem neuen Plan eingerichteten Langzeitpflege-Einrichtungen ein oder zwei allgemeine Servicezentren in jeder Gemeinde, jedem Dorf oder jeder Stadt, je nach Bevölkerungszahl. Tagespflege-Servicezentren werden sich in der Nähe von örtlichen Mittelschulen befinden, und eine hohe Dichte von Nachbarschaft-Servicestationen wird im ganzen Land verteilt werden, um leichten Zugang zu garantieren, verlautete das MOHW.
Der Langzeitpflegeplan 2.0 ist eine überarbeitete Fassung des ursprünglichen Plans, der „1.0“ genannt wird und im Jahr 2007 vom Exekutiv-Yuan genehmigt worden war. Die Neufassung wurde so gestaltet, dass sie einen stärkeren Schwerpunkt auf lokaler Ebene hat, und stellt einen Schritt in Richtung auf das Endziel der Regierung dar, von präventiver Gesundheitsfürsorge über Unterstützungs-Dienstleistungen auf Gemeindebasis bis abschließend zu Hospizpflege am Lebensende eine vollständige Pflegekette zu schaffen.
—Quelle: Taiwan Today, 11/01/2016 (KWS-E)
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