02.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Asiens erstes Arthroplastik-Register in Taiwan bewährt sich

07.10.2016
NHIA-Generaldirektor Lee Po-chang erläuterte am 4. Oktober in Taipeh den Nutzen des nationalen Arthroplasik-Registers Taiwan. (CNA)
Taiwans Nationales Arthroplastik-Register, das erste seiner Art in Asien, trägt dazu bei, im Inland die Erfolgsquote bei Eingriffen für künstliche Gelenke zu erhöhen und die Position des Landes als regionaler Führer im Bereich Orthopädie zu festigen.

Das Register, das Informationen über Implantate, medizinische Fälle und Chirurgietechniken enthält, hilft Gesundheitsfürsorge-Fachleuten und Verwaltungspersonal dabei, Trends zu verfolgen, welche sich auf die Genesung von Patienten auswirken, und problematische Gelenke zu erkennen. Das Register war im Januar dieses Jahres von der Nationalen Krankenversicherungs-Verwaltung (National Health Insurance Administration, NHIA) unter dem Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW) in Verbindung mit medizinischen Institutionen in Taiwan wie dem Changhua Christian Hospital in Zentraltaiwan, dem E-Da Hospital in der südtaiwanischen Stadt Kaohsiung und dem Far Eastern Memorial Hospital in New Taipei City eingeweiht worden.

NHIA-Generaldirektor Lee Po-chang erklärte am 4. Oktober, das Register werde aufgrund der rasant alternden Bevölkerung des Landes und der wachsenden Zahl von Operationen zum Einsetzen künstlicher Gelenke eine zunehmend wichtige Rolle in Taiwans Gesundheitsfürsorgesystem spielen. „Es hilft dabei, Probleme bei Gelenken zu entdecken, die Frequenz von chirurgischen Nachbehandlungs-Eingriffen zu verringern, das Risiko orthopädischer Sterblichkeit zu minimieren und unnötige Ausgaben zu senken.“

Lee verwies auf Schweden als Beispiel und meinte, das skandinavische Land habe seine Quote zweiter Hüft-Totalaustauschoperationen nach der Einführung seines Registers im Jahr 1979 von 17 Prozent auf 7 Prozent vermindern können. In Taiwan betrug die Quote zwischen 2007 und 2014 laut NHIA 0,6 Prozent nach einem Jahr und 2,18 Prozent nach fünf Jahren.

Nach den Worten von Dr. Ku Ming-chou, Orthopädie-Spezialist und Superintendent des Chang Bing Show Chwan Memorial Hospital im Landkreis Changhua, ist es von höchster Bedeutung, die Notwendigkeit von chirurgischen Nachbehandlungs-Eingriffen zu eliminieren. „Zweitprozeduren führen zu mehr Knochenverlust, erhöhen das Infektionsrisiko und wirken sich auf die langfristige Gesundheit des Patienten aus.“

Über 20 Länder wie Australien, Dänemark, Finnland, Großbritannien, Neuseeland und Norwegen benutzen ein Register dieser Art, und die taiwanische Version ist die jüngste NHIA-Initiative, die darauf abzielt, bei Patienten das Bewusstsein für persönliche Operations-Krankengeschichten zu erhöhen. Die Daten des Registers werden gemeinsam mit Daten über andere Operationen, Ursachen, Verfahren und Beratungen medizinischer Institutionen in die Online-Datenbank „My Health Bank“ — durch die Patienten sofortigen Zugang zu Gesundheitsdaten erlangen — einfließen.

Laut den jüngsten NHIA-Statistiken wurden bis Juni dieses Jahres Informationen über 5336 Operationen zum Einsetzen künstlicher Gelenke, die in 55 Krankenhäusern in Taiwan vorgenommen wurden, in dem Register gespeichert. Dies stellt etwa 22 Prozent der 23 717 Operationen dar, die in dem sechsmonatigen Zeitraum in 230 Krankenhäusern durchgeführt wurden.

Die NHIA ermuntert Ärzte, Fälle für Austausch von Gelenken eintragen zu lassen, um auf diese Weise eine Speicherungsquote von 80 Prozent zu erreichen. Dies würde die Grundlage für ein zukünftiges umfassenderes Forschungsforum schaffen.

—Quelle: Taiwan Today, 10/06/2016 (SCK-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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