07.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Taiwans Klimadatenprojekt stellt jüngste Resultate vor

08.09.2016
Ein zweites Flugzeug der Fluggesellschaft China Airlines wurde im Juli dieses Jahres in Taiwans Projekt für die Messung von pazifischen Treibhausgasen einbezogen, das Daten zum Klimawandel aus der ganzen Region sammelt. (Foto mit freundlicher Genehmigung von NCU)
Die zweite Runde von Ergebnissen aus der Beobachtung von Treibhausgaswerten über dem Pazifik durch Flugzeuge und Schiffe im Rahmen eines von Taiwan initiierten Forschungsprojektes wurde am 6. September durch die National Central University (NCU) in der nordtaiwanischen Stadt Taoyuan bekannt gegeben, und sie deuteten auf einen anhaltenden Anstieg von Kohlendioxid-Werten hin.

Die im Jahr 2008 gestartete Initiative für Messung von pazifischen Treibhausgasen (Pacific Greenhouse Gases Measurement, PGGM) arbeitet mit Taiwans Fluggesellschaft China Airlines, dem Mineralölkonzern CPC Corp. und der Reederei Evergreen Marine Corp. zusammen, um mit regulär im Einsatz befindlichen Flugzeugen und Containerschiffen Daten zum Klimawandel zu sammeln.

Gemäß den jüngsten PGGM-Ergebnisse übersteigen die atmosphärischen CO2-Konzentrationen über der Mitte des Stillen Ozeans 400 ppm (= Teile pro Million), deutlich höher als der globale vorindustrielle Wert von 280 ppm. Die Daten lassen den Schluss zu, dass sich das Niveau um mehr als 1,5 ppm im Jahr erhöht.

Das über zwanzig Jahre laufende PGGM-Projekt wird von der NCU in Zusammenarbeit mit der Umweltschutzverwaltung (Environmental Protection Administration, EPA), einer Behörde in Ministeriumsrang, dem Bildungsministerium und dem Ministerium für Wissenschaft und Technologie (Ministry of Science and Technology, MOST) sowie mit Forschungsinstituten in Europa und den USA umgesetzt, und es zielt darauf ab, das weltweit größte Forum für Atmosphären- und Ozeanbeobachtung von Treibhausgasausstoß aufzubauen.

Seit dem Jahr 2009 wurden Messgeräte auf neun Containerschiffen von Evergreen Marine und internationalen Öltankern von CPC installiert, wodurch Forscher die Veränderungen bei atmosphärischen CO2-Konzentrationen über dem Pazifik und in der Umgebung von größeren Industriezonen studieren können.

Zwei Flugzeuge der China Airlines sind gleichfalls bei der Initiative beteiligt, das erste nahm 2012 Messungen auf, das zweite im Juli dieses Jahres. Mit den Maschinen können atmosphärische CO2-Konzentrationen in ganz Ostasien, Südostasien sowie im Nord- und Südpazifik beobachtet werden.

Taiwan beteiligt sich aktiv an internationaler Forschung zum Klimawandel. Am 5. September veranstalteten die EPA und das Außenministerium ein internationales Forum, damit Taiwans Nichtregierungsorganisationen (Nongovernmental Organization, NGO) und ihre ausländischen Entsprechungen Ansichten über die Beteiligung von NGOs an der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (United Nations Framework Convention on Climate Change, UNFCCC) austauschen konnten.

Taiwan zählt überdies zu den wenigen Ländern, die ihre Ziele für die Verminderung des Ausstoßes kohlenstoffhaltiger Schadstoffe gesetzlich vorgeschrieben haben. Das im vergangenen Jahr verkündete Gesetz über die Verminderung des Ausstoßes von und Umgang mit Treibhausgasen legt die Emissionsziele des Landes für das Jahr 2050 auf 50 Prozent des Niveaus von 2005 fest. Außerdem verfügte die Regierung in ihren geplanten nationalen Klimaschutzbeiträgen (Intended Nationally Determined Contributions, INDC), dass Taiwan eine Senkung seines Ausstoßes von Treibhausgasen bis 2030 um 214 Millionen Tonnen plant, 20 Prozent niedriger als das Niveau von 2005.

—Quelle: Taiwan Today, 09/07/2016 (WF-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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