09.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Meisterröster veredelt Taiwans Kaffee

11.03.2016
Der Kaffeeröster-Weltmeister Jacky Lai beobachtet sorgfältig die Temperatur und die verstrichene Zeit, während er einen weiteren köstlichen Schub seiner geliebten äthiopischen Bohnen verarbeitet. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Jacky Lai)
Taiwans blühendes Kaffee-Gewerbe erhält dank der revolutionären Methode des Kaffeeröster-Weltmeisters Jacky Lai eine neue, höhere Dimension. Der 1980 im nordosttaiwanischen Landkreis Yilan gebürtige Lai tauchte erstmals in die Welt des Kaffees ein, als er auf der anderen Seite der Insel in der Gemeinde Gukeng einen Teilzeitjob in einem Café ausübte. In der Gemeinde im zentraltaiwanischen Landkreises Yunlin befinden sich die größten Kaffeeplantagen des Landes wie zum Beispiel Huashan. Später machte Lai sich in der südtaiwanischen Hafenmetropole Kaohsiung selbständig. Nach seinen Worten stellte das unternehmerfreundliche Milieu dort einen unwiderstehlichen Reiz dar. „Nach einer Informationsreise in die USA machte ich 2011 meinen ersten Laden mit frischer Rösterei und Barista-Zubereitung auf“, berichtete Lai. „Das war der Kulminationspunkt der Jahre, in denen ich direkt mit Kaffee gearbeitet hatte, und Kaohsiungs aufstrebende Kaffeekultur erwies sich als fruchtbarer Boden für gewagte Geschmacksrichtungen und Geschäftsinnovation.“ Getragen von der Welle des Künstlerkaffees mauserte sein kleiner Laden sich schnell zu einer beliebten landesweiten Kette. Ermutigt durch den Erfolg unternahm Lai den nächsten Schritt, die Kaffeewelt zu erobern. Eine unschätzbare Gelegenheit war der Wettbewerb World Coffee Events 2014 in Italien, der als Olympiade für Kaffeeprofis in der ganzen Welt gilt. Lai setzte sich in drei Kategorien gegen 90 Gegner durch und wurde zum besten Röster gekürt. Damit bescherte er Taiwans bescheidenen Röstern nicht nur die längst überfällige Anerkennung, sondern trug obendrein dazu bei, ein neues Zeitalter einheimischer Kaffee-Kennerschaft einzuleiten. „Kaffeerösten ist ein Verfahren, bei dem aus Bohnen ein reiches Aroma erzeugt wird, und in diesem Land gibt es eine immer größere Wertschätzung für diese exquisite Kunst.“ Der Weltmeister, der nicht daran denkt, sich auf seinen Lorbeeren auszuruhen, ist daneben ein akkreditierter Ausbilder und Preisrichter der Spezialitäten-Kaffeeverbände von Amerika und Europa. Nun macht er sich daran, Taiwans Kaffeekultur zu bereichern. „Wir werden diese Initiative durch den alle zwei Jahre stattfindenden Takao-Kaffeeröstwettbewerb vertiefen“, verkündete er und fügte hinzu, er rechne damit, dass der diesjährige Wettbewerb, der vom 23. bis 24. April stattfinden soll, eine neue Generation von Meisterröstern in Taiwan heranbilden werde. —Quelle: Taiwan Today, 03/10/2016 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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