29.04.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Taiwan gedenkt des Aufstandes vom 28. Februar 1947

02.03.2016
Familienangehörige eines Opfers des Aufstandes vom 28. Februar 1947 bei einer Gedenkveranstaltung im National 228 Memorial Museum in Taipeh. (CNA)
Taiwan gedachte mit einer Reihe von landesweiten Veranstaltungen des Aufstandes vom 28. Februar 1947, um hervorzuheben, wie wichtig es ist, dass alle Segmente der Gesellschaft zusammenkommen und die Lektionen der Geschichte lernen. Bei einer Veranstaltung im National 228 Memorial Museum in Taipeh bat Staatspräsident Ma Ying-jeou im Namen der Regierung der Republik China für die Vorkommnisse um Vergebung und bekräftigte seine Entschlossenheit, dafür zu sorgen, dass sich ein solches Ereignis niemals wiederholt. „Seit die Regierung im Jahr 1995 erstmals in aller Form um Verzeihung bat, hat sie nie aufgehört, sich der Verantwortung zu stellen, Unrecht der Vergangenheit zu korrigieren und die Fakten an den Tag zu bringen“, erklärte Ma. Die Unruhen ereigneten sich vor 69 Jahren, als Demonstranten vom Provinzgouverneur Chen Yi Reformen verlangten. Als diese Forderungen nicht erfüllt wurden, gab es auf der ganzen Insel Ausschreitungen gegen die Regierung. Vom chinesischen Festland entsandte militärische Verstärkung, die für Ordnung sorgen sollte, tötete Tausende von Menschen. Laut Ma hat die Regierung im Laufe der vergangenen 20 Jahre zahlreiche staatliche Maßnahmen umgesetzt, und er empfindet tiefes Mitgefühl für die Familien der Opfer. Für das Engagement der Regierung in dieser Hinsicht gibt es einige Beispiele. So wurde zum Beispiel der 28. Februar zu einem Feiertag erklärt, es wurden Gedenkhallen und Denkmäler eingerichtet, es wurde eine Stiftung gegründet, um die Vorfälle zu erforschen, und die Vorgänge wurden zu einem wichtigen Teil von Taiwans Menschenrechtserziehung. Bürgerinitiativen in ganz Taiwan veranstalteten mehrere andere Aktivitäten zum 28. Februar, darunter Buchvorstellungen, Musikdarbietungen und eine Sonderausstellung über entsprechende Erfahrungen und Schriften von George H. Kerr (1911-1992), der während der Vorfälle als US-Diplomat in Taiwan stationiert war und so zum Zeitzeugen wurde. In einer gesonderten Gedenkzeremonie, die gleichfalls in Taipeh stattfand, rief die designierte Staatspräsidentin Tsai Ing-wen zu gesellschaftlicher Einheit durch Versöhnung auf und stellte fest, erst wenn die volle Wahrheit der Tragödie ans Licht käme, könne die Gesellschaft insgesamt mit den Vorfällen abschließen. Eine zivilisierte Nation müsse sich direkt den dunklen Kapiteln ihrer eigenen Geschichte stellen, mahnte die Vorsitzende der Demokratischen Progressiven Partei (DPP) und fügte hinzu, die Vorfälle von 1947 bekräftigten die Bedeutung, Übergangs-Gerechtigkeit zu fördern, was für ihre neue Regierung, die am 20. Mai ihre Amtsgeschäfte aufnimmt, hohe Priorität habe. —Quelle: Taiwan Today, 03/01/2016 (SFC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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