05.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Zahl der Hundertjährigen in Taiwan steigt weiter

14.10.2015
Die taiwanische Seniorin Chou-Hsiao La feiert ihren 100. Geburtstag im Kreis ihrer Lieben und will mit ihrer Familie bald eine Reise durchs ganze Land unternehmen. (UDN)
Laut einer Studie des Ministeriums für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW), die am 12. Oktober vorgestellt wurde, steigt die Zahl von Männern und Frauen, die 100 Jahre oder älter werden, in Taiwan an.

In diesem Jahr gibt es 3043 Hundertjährige in Taiwan, was einem Anteil von 0,012 Prozent an der Gesamtbevölkerung entspricht. Diese Zahl erhöhte sich von 2010 bis 2015 um 44,2 Prozent, übertraf den globalen Durchschnitt (einschließlich Länder wie Australien, Deutschland, Schweden und die USA) und näherte sich dem Niveau in Japan.

Die Studie ist eine Ansammlung unterschiedlicher Berichte und wurde gemeinsam mit der Abteilung für Sozialarbeit der National Taiwan University (NTU), dem Taipei Veterans General Hospital (TVGH) und der Tageszeitung United Daily News durchgeführt.

NTU-Professor Yang Pei-shan erklärte, in Taiwans Statistiken über Hundertjährige gebe es keine wesentlichen Geschlechterunterschiede, 48 Prozent der Hundertjährigen seien Männer und 52 Prozent Frauen. „Im Gegensatz zur verbreiteten Auffassung ist die Gesundheit der hochbetagten Männer nicht schlechter als die der hochbetagten Frauen“, enthüllte Yang. „Die meisten Hundertjährigen haben eine aktive Lebensweise und ausgewogene Ernährung, die überwiegend aus frischer Vollwertkost besteht.“

Chen Liang-kung, Direktor des Zentrums für Geriatrie und Gerontologie im TVGH, schreibt die Langlebigkeit der demografischen Gruppe ihren überlegenen Genen zu, denn 40 bis 60 Prozent der Eltern von Hundertjährigen und 90 Prozent ihrer Geschwister wurden älter als 80 Jahre. „Unsere Studie ergab, dass Taiwans Hundertjährige allgemein einen besseren Gesundheitszustand aufweisen und bei ihnen weniger tödliche Krankheiten wie Krebs oder Herzkrankheit vorkommen“, berichtete Chen. „Daten der Nationalen Krankenversicherung (National Health Insurance, NHI) zeigen überdies, dass diese Gruppe sich seltener um ärztliche Hilfe bemüht als die Mehrheit der Menschen über 65.“

Die üblichsten Beschwerden der Hochbetagten sind meist Linsentrübung, nachlassende Organfunktionen, Bluthochdruck, Osteoporose und Schwerhörigkeit. Häufigste Todesursachen sind laut NHI-Daten Unfälle oder ansteckende Krankheiten wie Lungenentzündung und Blutvergiftung.

„Diese Generation besitzt starke Überlebensinstinkte, da sie unruhige Zeiten mit Krieg, Unterernährung und schlechte öffentliche Gesundheit im frühen 20. Jahrhundert durchmachte“, zeigt Chen auf. „Sie sind buchstäblich Überlebenskämpfer.“

Ein zusätzliches Merkmal, das viele Hundertjährige gemeinsam haben, sind die Lebensumstände. Yangs Wissenschaftler an der NTU fanden heraus, dass 88 Prozent mit ihren Familien zusammenleben, und über 60 Prozent werden von ihren Kindern und Enkeln unterstützt und versorgt. Der Anteil der Hundertjährigen in Taiwan, die in Senioreneinrichtungen leben, ist einer der niedrigsten weltweit. „Von Angehörigen umgeben zu sein ist offensichtlich das Geheimnis dafür, ein langes und glückliches Lebens zu haben“, interpretierte Yang. „Über 70 Prozent der Befragten brachten Zufriedenheit mit ihrem Leben zum Ausdruck, und dies ist ein starkes Signal für Taiwan, während die Altersstruktur der Gesellschaft sich innerhalb von 10 Jahren auf den Hochgealtert-Status hinbewegt.“

—Quelle: United Daily News, 10/13/2015 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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