08.05.2024

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Gesellschaft

Umfrage in Taiwan: Mehrheit identifiziert sich mit ethnisch chinesischer Volkszugehörigkeit

30.09.2015
Wie aus den Ergebnissen einer neulich durchgeführten TCF-Umfrage hervorgeht, identifizieren sich über 83 Prozent der Menschen in Taiwan deutlich mit der ethnisch chinesischen Volkszugehörigkeit. (CNA)
Die Mehrheit der Menschen in Taiwan betrachtet sich als ethnische Chinesen. Das ergab eine Studie, die am 23. September von der Nichtregierungsorganisation Taiwan Competitiveness Forum (TCF) vorgestellt wurde.

Aus der vierteljährlich durchgeführten Umfrage ging hervor, dass 83,6 Prozent der Befragten sich selbst als Teil der ethnisch chinesischen Gemeinschaft ansehen, die auf dem gemeinsamen Kulturerbe, der Ethnizität, Geschichte und Sprache beruht.

Nach den Worten von Hsieh Ming-hui, dem geschäftsführenden Direktor der in Taipeh ansässigen TCF, betrug die Zahl in den jüngsten Umfragen über 80 Prozent. „Diese kulturelle Identifikation ist im Vorfeld der Präsidentschaftswahl der Republik China, die am 16. Januar kommenden Jahres stattfinden wird, hochgradig stabil.“

Von den drei führenden Kandidat/inn/en für das höchste Staatsamt in der Republik China erhielten laut der Studie Hung Hsiu-chu von der regierenden Nationalen Volkspartei (Kuomintang, KMT) 19,1 Prozent Unterstützung für ihre Politik über die Taiwanstraße, James Soong von der Volksnahen Partei (People First Party, PFP) 10,8 Prozent und Tsai Ing-wen von der Demokratischen Progressiven Partei (DPP) 25,3 Prozent.

Hsieh erklärte, man erwarte nicht, dass die Beziehungen zwischen Taiwan und Festlandchina bei der Wahl eine größere Rolle spielen werden, denn 53 Prozent der Befragten gaben an, das sei kein Faktor bei ihrer Stimmabgabe, und 68,8 Prozent glaubten, die Bedeutung der Beziehungen über die Taiwanstraße werde über die Parteigrenzen hinweg anerkannt.

Die Studie brachte zudem zutage, dass 82,3 Prozent die Beibehaltung des Status Quo über die Taiwanstraße von keiner Wiedervereinigung, keiner Unabhängigkeit und keiner Gewaltanwendung befürworteten.

Hsieh meinte, Taipeh und Beijing sollten dieser Tatsache sorgsame Aufmerksamkeit schenken und die jeweiligen Ansätze zur Förderung des bilateralen Austausches neu überprüfen. „Die Führer beider Seiten wären gut beraten, den Menschen zuzuhören und die Entwicklung dieses besonderen Verhältnisses in einer stabilen Bahn zu halten.“

Gemäß der Umfrage bejahten 47,7 Prozent der Teilnehmer die Frage, ob die Menschen in Taiwan ethnische Chinesen seien. Diesen Wert, der ein neues Rekordtief darstellt, schreibt TCF den Spannungen bei den Angelegenheiten über die Taiwanstraße der jüngeren Zeit zu.

Gleichzeitig halten es 47,6 Prozent für akzeptabel, Taiwans Identität im Inland zu bekräftigen und bei Geschäftsreisen und sonstigen Besuchen auf dem chinesischen Festland zu behaupten, Chinese zu sein.

Die Studie war am 16. und 17. September mit Telefoninterviews durchgeführt worden und erfasste 1087 Personen über 20 Jahre. Sie weist einen Fehlerbereich von 3 Prozent bei einem Vertrauensbereich von 95 Prozent auf.

—Quelle: Taiwan Today, 09/25/2015 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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