04.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Ausgrabungen verzögern Bauprojekt

27.07.2015
Zu den jungsteinzeitlichen Objekten, die an der archäologischen Stätte Hanben im osttaiwanischen Landkreis Yilan ausgegraben wurden, zählen kunstvoller Schmuck aus Knochen, Bronze-Schwertgriffe, glasierte Perlen und Blattgold. (Foto mit freundlicher Genehmigung des MOTC)
Die Entdeckung einer jungsteinzeitlichen Kulturschicht an der archäologischen Stätte Hanben im osttaiwanischen Landkreis Yilan wird die Arbeiten am Bauprojekt zur Verbesserung des Suhua Highway wahrscheinlich weiter verzögern.

Zu den neuen Funden gehören kunstvoll geschmückte Knochenskulpturen und Tonfiguren, die 1800 Jahre zurückreichen, außerdem aufrecht stehende Steinblöcke, von denen man annimmt, dass sie zeremonielle Zwecke bei religiöser Andacht erfüllten.

„Die neue Schicht war durch einen Erdrutsch unter der ersten bronzezeitlichen Schicht verschüttet worden, welche man 2012 entdeckt hatte“, erläuterte Liu Yi-cheng, Wissenschaftler am Institut für Geschichte und Philologie der Academia Sinica in Taipeh. „Angesichts der Stärke der Schicht von bis zu zehn Metern könnte es etwa sechs Jahre dauern, die gesamte Stätte zu untersuchen.“

Die Bauarbeiten am Schnellstraßenprojekt in Osttaiwan wurden für drei Jahre unterbrochen, um die Ausgrabung der ersten Schicht zu erleichtern, welche die Überreste von mehr als 100 Menschen und Siedlungen enthalten, die 1200 bis 1600 Jahre alt sind.

Die Schnellstraßen-Generaldirektion im Ministerium für Verkehr und Kommunikation (Ministry of Transportation and Communications, MOTC) teilte mit, man erwarte, dass sich das Projekt um mindestens sechs Monate verzögern werde. „Wir werden sämtliche Ressourcen mobilisieren, um der Academia Sinica bei ordnungsgemäßen Ausgrabungen an der Stätte zu helfen und Verzögerungen auf ein Mindestmaß zu verringern.“

Das Bauprojekt mit einem Volumen von 49,2 Milliarden NT$ (1,43 Milliarden Euro) soll die Fahrtzeit zwischen Suao und Hualien um 45 Minuten verkürzen und wurde 2011 in Angriff genommen, nachdem der Taifun Megi die 118 Kilometer lange Schnellstraße im Jahr zuvor schwer beschädigt hatte. Ursprünglich war vorgesehen, die Verkehrsverbindung Anfang 2018 freizugeben.

Der 38,4 Kilometer lange Abschnitt, der nun erneuert wird, umfasst acht Tunnel, 13 Brücken sowie mehrere neue Straßendämme in drei Sektionen von Suao nach Dongao, Nanao nach Heping und Heping nach Daqingshui. Der Dongyue-Tunnel, ein fast 213 Meter langes Bauwerk mit je zwei Fahrspuren in beide Richtungen, war am 29. Oktober vergangenen Jahres vollendet worden.

—Quelle: Taiwan Today, 07/24/2015 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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