Gemäß dem Gesetz, das im Oktober vergangenen Jahres vom Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW) vorgeschlagen worden war, werden die Kosten für Langzeitpflege von Arbeitgebern, Arbeitnehmern und der Regierung gemeinsam getragen, und zwar zu den Anteilen 40 Prozent (Arbeitgeber), 30 Prozent (Arbeitnehmer) und 30 Prozent (Regierung).
Für Selbständige werden die Kosten im Verhältnis 60 zu 40 mit der Regierung aufgeteilt, und für den Rest der Bevölkerung gilt das gleiche Prämienschema wie im System der Nationalen Krankenversicherung (National Health Insurance, NHI).
Laut Schätzungen des MOHW können Personen mit einem monatlichen Einkommen in Höhe von 50 000 NT$ (1443 Euro) und einer monatlich gezahlten Prämie von 180 NT$ (5,19 Euro) Anspruch auf institutionelle Dienstleistungen im Wert von 20 000 NT$ (577 Euro) im Monat erhalten. Für Personen, die sich für Pflege daheim entscheiden, bietet der Plan unterstützende Dienste wie Betreuer-Ausbildung, Beratung, Aufschubpflege und Besuche.
Nach Auskunft eines MOHW-Vertreters wird der Gesetzentwurf beschleunigt im Parlament geprüft, und falls alles nach Plan läuft, soll das Gesetz 2018 in Kraft treten und 820 000 Personen im ganzen Land zugute kommen. „Wir prognostizieren überdies, dass die politische Maßnahme enorme wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt, private Investitionen und Beschäftigungsmöglichkeiten in den betreffenden Sektoren fördert und gleichzeitig die Dienstleistungsqualität steigert“, fügte der Vertreter hinzu.
Die Vorlage folgt auf das Gesetz über Langzeitpflege-Dienstleistungen, das vorigen Monat vom Parlament angenommen wurde. Das Gesetz ist angesichts der rasant alternden Gesellschaft eine wichtige politische Maßnahme und stellt die Entwicklung von Langzeitpflege-Kapazitäten für Staatsbürger der Republik China, die eine Krankengeschichte mit einer Beschwerdedauer von mindestens sechs Monaten nachweisen können, in den Vordergrund.
—Quelle: Taiwan Today, 06/05/2015 (SFC-JSM)
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