29.04.2024

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Gesellschaft

Taiwanischer Schüler maßgeblich an globaler Proteinforschung beteiligt

01.06.2015
Szu Fu-en ist der erste Oberschüler aus Taiwan, der Beiträge zu einem Forschungsartikel leistete, welcher in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Bildungsabteilung der Stadtverwaltung Taipeh)
Ein Schüler von der städtischen Oberschule Taipei Municipal Jianguo High School sorgte mit seiner Rolle bei einem Proteinforschungsprojekt, welches ein neues Licht auf Krebsbehandlung warf, unlängst für Schlagzeilen.

Szu Fu-en beteiligte sich vor zwei Jahren an der Studie der Columbia University, und die Studie wurde am 18. Mai unter dem Titel „Structures of Human Phosphofructokinase-1 (PFK1) and Atomic Basis of Cancer-associated Mutations“ (Strukturen der menschlichen Phosphofructokinase-1 und atomaren Basis von Mutationen, die mit Krebs in Verbindung stehen) in der online-Ausgabe der Zeitschrift Nature publiziert.

Von PFK1 wird angenommen, dass sie eine wichtige Rolle metabolischer Umprogrammierung in Krebs spielt, und die Studie berichtete über die ersten Strukturen von PFK1-Tetramer bei Säugetieren für die menschliche Blutplättchen-Isoform (PFKP).

Indem die Studie zeigte, wie somatische PFK1-Mutationen die allosterische Regelung von PFKP-Aktivität und Laktat-Produktion beeinflussen, wird sie möglicherweise bei der therapeutischen Zielfindung von PFK1-Aktivität zur Kontrolle von entregelter Glykolyse in Krankheiten helfen.

Szu war Farhad Forouhar, einem führenden Forscher in der Studie, erstmals begegnet, als Jener als Gastgelehrter an der Academia Sinica in Taipeh wirkte.

Die Neugierde des damaligen Mittelschülers Szu hinterließ einen tiefen Eindruck bei Forouhar. Die beiden hielten Kontakt, und schließlich nahm Szu eine Einladung von Forouhar an, sich dem Forschungsteam von der Columbia University anzuschließen.

Während seiner zwei Monate in New York hatte Szu die Aufgabe, die Formbildung eines Protein-Kristalls in Lösungen zu beobachten, ein Ablauf, der leicht von Variablen wie Konzentration der Mischung und Temperatur der Umgebung beeinflusst wird.

„Ich musste für das gewünschte Ergebnis die Bedingungen der Lösungen ständig anpassen“, berichtete Szu und fügte hinzu, dass er oft mehrere Tage abwarten musste, bis sich die Kristalle zu bilden begannen. „Einem Kristall beim Wachsen zuzuschauen gab mir die Kraft, weiterzumachen.“

Vor Szus Ankunft hatte das Team nach seinen Worten drei Jahre mit Versuchen verbracht, die richtigen Bedingungen für Protein-Kristallisierung zu finden. „Mein Durchbruch war reine Glücksache“, interpretiert er. „Ich bin dankbar für die Gelegenheit, zur Krebsforschung beitragen und sie voranbringen zu können.“

—Quelle: Taiwan Today, 05/29/2015 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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