29.04.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Rolle der Republik China beim Sieg der Allierten im Zweiten Weltkrieg beleuchtet

28.05.2015
Ho Ying-chin (links), befehlshabender General der Armee der Republik China, nahm am 8. September 1945 in Nanjing die Kapitulation von Japan entgegen, womit ein Schlussstrich unter den zweiten Chinesisch-japanischen Krieg gezogen wurde. (Foto mit freundlicher Genehmigung der Academia Historica)
Die Beiträge der Regierung der Republik China zum Sieg der Alliierten im Zweiten Weltkrieg erhalten während des 70. Jahrestages vom Ende des Zweiten Chinesisch-japanischen Krieges (1937-1945) vermehrt Aufmerksamkeit im In- und Ausland. Auch durch diesen Prozess, der nach Ansicht vieler Historiker seit langem überfällig ist, kommt man wesentlich dabei voran, die Alliierten des Zweiten Weltkrieges dazu zu bringen, faire und gerechte Bewertungen dieses wichtigen geschichtlichen Kapitels vorzunehmen. Nach den Worten von Lu Fang-shang, dem Direktor der Academia Historica in Taipeh, schenkt man nun verschiedenen Fronten im Zweiten Weltkrieg unter Berücksichtigung historischer Fakten, die man früher wegen des Konfliktes zwischen der Regierung der Republik China und den chinesischen Kommunisten heruntergespielt hatte, gleichberechtigte Aufmerksamkeit. „In diesem Jahr erwähnte Staatspräsident Ma Ying-jeou erstmals offiziell die Militärhilfe und den materiellen Beistand, welche die ehemalige Sowjetunion der Republik China in der Anfangsphase des achtjährigen Krieges zukommen ließ“, berichtete er. „Daneben erkennen die meisten festlandchinesischen Historiker nun die Tatsache an, dass Regierungstruppen der Republik China den größten Teil des Kampfes gegen die japanische Armee ausfochten.“ Laut Lu ist eine weitere positive Entwicklung, dass Beijing die zentrale Rolle einräumt, welche die USA während des Konfliktes in China spielten. „Dieser Wandel ist ersichtlich an dem Kulturerbepark der Fliegenden Tiger, der im März dieses Jahres in Guilin in der festlandchinesischen Provinz Guangxi eingeweiht wurde“, enthüllte er. Die Fliegenden Tiger (Flying Tigers) waren ein Kampfflieger-Geschwader aus freiwilligen US-amerikanischen Piloten, das zwischen 1941 und 1942 unter der Schirmherrschaft der Luftwaffe der Republik China operierte. Die Einheit flog Kampfflugzeuge vom Typ Curtiss P-40 und konnte eine eindrucksvolle Zahl von Siegen gegen japanische Kampfflugeinheiten verzeichnen. Eine andere Akademikerin, welche die globalen Wahrnehmungen des Krieges umgestalten möchte, ist die in Taiwan gebürtige Kuo Tai-chun von der Hoover Institution an der Stanford University in den USA. „Indem wir verschiedene Sichtweisen dieses Ereignisses annehmen, ergeben die Entwicklungen und Manöver, welche zur Endphase führten, Sinn“, argumentierte sie. „Die japanische Invasion richtete in China verheerende Schäden an, stimulierte allerdings auch eine Konsolidierung der Nation, was die glorreiche Entwicklung der Republik China in den folgenden Jahren förderte.“ Ähnlich wie Kuo ließ sich Lu vernehmen und erklärte, eine global akzeptierte Sichtweise auf den Konflikt stünde kurz vor der Verwirklichung, besonders durch die Versöhnung der Perspektiven der Regierung der Republik China und der Kommunisten. Lu: „Geschichte wird stets neu geschaffen. Dass beide Seiten der Taiwanstraße sich einer gemeinsamen Version der Geschichte nähern, verheißt Gutes dafür, fortan alltäglichere Ziele zu erreichen.“ —Quelle: Taiwan Today, 05/27/2015 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

Meistgelesen

Aktuell