29.04.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Entdeckung bei Astrophysik durch Team unter taiwanischer Führung

22.05.2015
Liu Hau-yu, Forscher an der Academia Sinica, erläuterte während einer Pressekonferenz am 20. Mai in Taipeh den Durchbruch seines Teams bei Astrophysik. (Liberty Times)
Ein Forschungsteam unter der Führung der in Taipeh ansässigen Academia Sinica (AS) erzielte unlängst einen Durchbruch bei astrophysischer Forschung und warf neues Licht auf das Verständnis vom oberen Ende der Massenfunktionen stellarer Molekülkerne.

Beruhend auf Beobachtungen mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) in Chile entdeckte das Team den leuchtenden OB haufenbildenden massiven Molekularklumpen G33.92 plus 0.11 und enthüllte feine Molekulargas-Strukturen tief eingebettet im Zentrum der Eltern-Molekularwolke. Sterne vom Typ OB zeigen oft Anzeichen von Aktivität, die mit Variabilität und Struktur in einem Bereich zeitlicher und räumlicher Maßstäbe assoziiert werden.

Die Erkenntnisse, die in der Ausgabe vom 1. Mai der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal veröffentlicht wurden, offenbarten erstmals eine eingebettete riesige kohärente dichte Gasstruktur in einem Maßstab mehrerer Lichtjahre. Sie liefern überdies ein erheblich vereinfachtes Bild allgemeiner Wolkengeometrie und Kinematik.

Nach den Worten von Teamleiter Liu Hau-yu, einem promovierten Forscher am Institut für Astronomie und Astrophysik der Academia Sinica, war die Entstehung junger massiver Haufen und kugelförmiger Haufen stets eine fundamentale Frage in der astrophysischen Forschung. „Um ein solch komplexes System zu formen, müssen massive Gasmengen unter geringen Verlusten in Sterne umgewandelt werden, bevor das Gas durch stellare Rückwirkung aufgelöst wird“, dozierte er und fügte hinzu, dies deute darauf hin, dass solche Systeme eine besondere Geometrie und dynamische Evolution der Geburts-Molekularwolke brauchen. „Beobachtungen mit ALMA haben ergeben, dass diese massiven haufenformenden Molekularwolken einen schnellen globalen Schwerkraftskollaps durchmachten, der eine abgeflachte, dichte rotierende Gasstruktur zur Folge hatte.“

Im Einzelnen glaubt Liu, dass Schwerkrafts-Instabilität zur Bildung von mehreren riesigen Spiralarmen führte, die sich weiter fragmentierten und dichte Satelliten-Molekulargaskerne formten. „Spiralarme und Gaskerne wirken wie eine Wiege, welche die neuen Sternformationen im Zentrum und die dichten Satelliten-Molekulargaskerne vor strahlenden und mechanischen Rückwirkungen von Sternen in der Umgebung abschirmen.“

Man erwartet, dass die Entdeckung durch das Team den Weg freimacht, sich bei den nachfolgenden ALMA-Beobachtungen mit den wichtigsten Fragen zu befassen.

An dem Projekt, das zum Teil vom Ministerium für Wissenschaft und Technologie (Ministry of Science and Technology, MOST) der Republik China finanziert wurde, waren auch Forscher aus Mexiko, Großbritannien und den USA beteiligt.

—Quelle: Taiwan Today, 05/21/2015 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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