04.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Taiwanische Forscher bei Studie über das Südchinesische Meer beteiligt

15.05.2015
Der Dozent Wang Yu-huai (rechts) und sein Team von der NSYSU zeigen Gerätschaften, die bei dem Forschungsprojekt über interne Schwerewellen im Südchinesischen Meer benutzt wurden. (Foto mit freundlicher Genehmigung der NSYSU)
Forscher von der National Sun Yat-sen University (NSYSU) im südtaiwanischen Kaohsiung und der National Taiwan University (NTU) in Taipeh beteiligten sich unlängst an einer internationalen Studie über das Energiepotenzial von internen Schwerewellen im Südchinesischen Meer. Starke Strömungen, die in der Luzon-Straße südlich von Taiwan auftreten, und Wellenhöhen von bis zu 200 Metern haben ein Turbulenzniveau zur Folge, welches das 10 000-Fache von dem Niveau im offenen Meer beträgt. Daraus entstehende interne Schwerewellen können laut Erkenntnissen, die in der Ausgabe vom 7. Mai der renommierten Wissenschafts-Zeitschrift Nature veröffentlicht wurden, 30 Megawatt erzeugen, 75 Prozent von Taiwans aktueller Stromkapazität. „Die dramatischen Energieflüsse bergen ein immenses Potenzial als Quelle für Stromerzeugung“, schlussfolgert Wang Yu-huai, Dozent an der NSYSU-Abteilung für Ozeanografie. „Wir suchen nun nach Wegen, die Wellen nutzbar zu machen.“ Wang meinte, eine solche phänomenale Wellenbildung werde durch die Westwärts-Bewegung der Gezeitenströmung vom Pazifik ins Südchinesische Meer verursacht. „Die Kanalisierung der Gezeitenströmung durch zwei unterseeische Bergrücken mit einer Bodenerhebung von 2000 bis 5000 Metern gegenüber dem Meeresgrund zwischen Taiwans Hengchun-Halbinsel und der Nordspitze der Philippinen bringt Wellen von 150 Metern Höhe hervor. Bei den Mechanismen der internen Schwerewellen gibt es gute und schlechte Aspekte. Die vertikale Vermischung von Gewässern treibt kaltes, nährstoffreiches Seewasser an die Oberfläche, was Korallen vor Überhitzung durch den Klimawandel schützt und zur Nachhaltigkeit von Meeres-Organismen beiträgt. Gleichzeitig können U-Boote, die von den Unterwasserwellen getroffen werden, unvermittelt hundert Meter in die Tiefe sinken, und die Struktur von Ölbohr-Plattformen ist ebenfalls anfällig für Beschädigung.“ Die Erkenntnisse sind das Ergebnis eines 15-jährigen Projekts taiwanischer, kanadischer, südkoreanischer und US-amerikanischer Wissenschaftler. Andere beteiligte tertiäre Lehranstalten waren das Massachusetts Institute of Technology (MIT), die Stanford University und die University of California San Diego. —Quelle: Taiwan Today, 05/14/2015 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

Meistgelesen

Aktuell