19.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Taiwan spendet Kenia gebrauchte Schuhe

29.04.2015
Die Kinder des Ortes Kitale im Westen von Kenia freuen sich über gespendetes Schuhwerk aus der taiwanischen Kampagne „Gebrauchte Schuhe retten Leben, Schritt 30“. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Yang Yu-jen)
Eine Spendenkampagne für gebrauchte Schuhe im Internet, die von einem Missionars-Ehepaar gestartet wurde, hilft den Bewohnern des ländlichen Ortes Kitale im Westen Kenias, Parasiteninfektionen auszumerzen und ein längeres und gesünderes Leben zu führen.

Die im April vergangenen Jahres von Yang Yu-jen und seiner Ehefrau Cara in Gang gesetzte Initiative mit dem Motto „Gebrauchte Schuhe retten Leben, Schritt 30“ erhielt bislang 400 000 Paar Schuhe, von denen 120 000 Paar in das ostafrikanische Land verschickt wurden.

„Wir waren tief bewegt von der begeisterten Resonanz“, sagte Yang. „Im Laufe des vergangenen Jahres haben wir 20 Mal mehr Schuhe bekommen, als wir ursprünglich anvisierten, und man kann damit zehn übliche 40-Fuß-Container füllen.“

Laut Yang kam die Anregung für die Kampagne von seinem Schwiegervater Allen Remley, einem pensionierten kanadischen Missionar, der sich für Bildung in diesem entlegenen Teil Kenias einsetzt. Remley hatte festgestellt, dass viele kenianische Schulkinder vom Sandfloh Tunga penetrans befallen werden, weil sie sich keine Schuhe leisten konnten. Ein Stich von dem Insekt konnte eine Vielzahl von Krankheiten auslösen, darunter leichte bis schwere Geschwürbildung.

Yang berichtet, nachdem man die Schuhe sortiert und die für Afrika geeigneten Exemplare ausgewählt hatte, waren so viele übrig, dass die Wohnstätte und die Kirche des Paares in Taoyuan sowie das Lagerhaus seines Bruders in Taichung bis unter die Decke damit gefüllt waren.

„Die Lage geriet außer Kontrolle, deswegen gaben wir übers Internet SOS und baten um freiwillige Mitarbeit, die Schuhe zu sortieren und in Container zu packen“, erzählte Yang. „Glücklicherweise konnten wir taiwanische Jugendliche für die Sache begeistern, und bald hatten wir über 1000 Schüler und Studierende aus 25 Lehranstalten im ganzen Land, die mithalfen. Gegenwärtig haben wir immer noch 810 registrierte Freiwillige, die Beistand dabei leisten, Anfragen zu bearbeiten und Anweisungen zu Spenden zu erteilen. Das sind wirkliche Lebensretter.“

Allerdings verlief die Schuh-Initiative für das Paar nicht völlig ohne Komplikationen. Logistische Probleme in Kenia hatten zur Folge, dass sich in einer Tiefland-Siedlung unweit von Kitale buchstäblich ein Schuhberg auftürmte.

„Wir mussten mehrmals nach Kitale reisen, doch am Ende konnten wir ein Verteilungssystem einrichten, das dafür sorgte, dass die Schuhe schnell die 1900 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Stadt erreichen konnten“, so Yang.

Yang meinte, die Kampagne helfe überdies dabei, die Umwelt zu säubern, da die jungen Leute von Kitale Müll und wiederverwendbaren Abfall für Schuhwerk eintauschten.

Der nächste Schritt für das Missionars-Ehepaar besteht darin, die Bildungseinrichtungen in Kitale zu verbessern. „Bildung ist die einzige Chance für ein Kind, der Armut zu entkommen“, versicherte Yang. „Fortan werden wir die Container in Klassenräume umwandeln und der Gemeinde Hoffnung für eine bessere Zukunft geben.“

—Quelle: Taiwan Today, 04/28/2015 (YHC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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