29.04.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Team von der NPUST erzeugt Katzenkaffee im Labor

24.04.2015
Katzenkaffee, den ein Forschungsteam von der NPUST herstellte, soll Erwartungen zufolge lebhaftes Interesse bei Kaffeefreunden im In- und Ausland erregen. (CNA)
Katzenkaffee, hergestellt aus Bakterien, die aus Kot eines katzenartigen Fleischfressers gewonnen wurden, ist der jüngste Forschungserfolg, den ein Team von der National Pingtung University of Science and Technology (NPUST) in Südtaiwan für sich verbuchen konnte.

Die 136 Bakterien, die ab 2008 während Exkursionen des NPUST-Teams nach Indonesien aus Kotproben von über 30 Fleckenmusangs (Paradoxurus hermaphroditus) gesammelt wurden, wurden analysiert, um 16 Bakterien zu ermitteln, mit denen man Verhältnisse schaffen kann wie jene in Magen und Gedärm des Tieres.

Die Bakterien wurden dann mit Sumatra Mandheling-Kaffeebohnen, der Hauptnahrung der Fleckenmusangs, in einer Fermentiermaschine gemischt, um eine biochemische Version des Katzenkaffees herzustellen. Das Ergebnis war ein Gebräu, das elf Aromen mehr enthält als die durch Mutter Natur entstandene Version, darunter Karamell, Passionsfrucht und ein blumiger Nachgeschmack.

Nach den Worten von Teamleiter Hsieh Pao-chuan, Professor an der NPUST-Abteilung für Nahrungsmittelwissenschaften, nimmt der Kaffeeverbrauch in Taiwan stetig zu, und eine wachsende Zahl von Kaffeefreunden sucht nach Spitzenprodukten wie Katzenkaffee. „Unsere Entwicklung wird das sehr begehrte Getränk für die Öffentlichkeit erschwinglicher und leichter erhältlich machen.“

Das Getränk wird traditionsgemäß mit Samenkörnern von Kaffeebohnen hergestellt, welche von Fleckenmusangs ausgeschieden wurden. Wegen der ungewöhnlichen Erzeugungsweise und dem knappen Angebot können die Bohnen im Handel bis zu 15 000 NT$ (449 Euro) das Pfund kosten.

„Im Vergleich dazu kostet unsere Version im Einzelhandel 4000 NT$ (119 Euro), und sie ist deutlich tierfreundlicher und hygienischer“, warb Hsieh und fügte hinzu, mit nur 36 Milligramm Koffein je 100 Milliliter sei diese Option auch gesünder.

Da immer mehr einheimische Firmen ein Interesse an der Produktionstechnologie des Kaffees bekundeten, ist Hsieh hinsichtlich des Kommerzialisierungspotenzials optimistisch. Hsieh: „Die Technologie ist ausgereift, und die Chancen stehen gut, dass mehr Verbraucher bald die Geschmackssensation unseres Katzenkaffees erfahren werden.“

—Quelle: Taiwan Today, 04/23/2015 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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