07.05.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Bergungsarbeiten nach Flugzeugabsturz in Taipeh laufen weiter

06.02.2015
Angehörige der Streitkräfte der Republik China steuerten am 5. Februar während der Bergungsarbeiten für Flug GE235 eine Schwimmbrücke ans Wrack der in den Keelung-Fluss in Taipeh gestürzten Passagiermaschine. (CNA)
Bergungsarbeiten nach dem Absturz des Fluges GE235 der TransAsia Airways in Taipeh laufen auf Hochtouren, und Notfallpersonal und Angehörige der Streitkräfte der Republik China arbeiten auf der Suche nach Überlebenden rund um die Uhr.

Die zweimotorige Propellermaschine vom Typ ATR 72-600 mit 5 Besatzungsmitgliedern und 53 Passagieren (darunter 31 festlandchinesische Touristen, überwiegend aus Xiamen in der Provinz Fujian) an Bord war am 4. Februar vormittags um 10 Uhr 52 vom Songshan-Flughafen in Taipeh gestartet und sollte gegen Mittag im vorgelagerten Landkreis Kinmen landen.

Offiziellen Angaben am 5. Februar um 17 Uhr zufolge waren unter den Todesopfern 3 Besatzungsmitglieder und 28 Passagiere, 15 Personen waren verletzt und 12 wurden vermisst. Am Boden erlitten durch das Unglück zwei weitere Personen Verletzungen.

Nach Auskunft der Zivilluftfahrtverwaltung (Civil Aeronautics Administration, CAA) der Republik China gaben die Piloten zwei Minuten nach dem Start über Funk einen Notruf mit dem Wortlauf „Mayday, mayday, engine flameout“ (Mayday, mayday, Triebwerk-Brennschluss) durch. Fluglotsen genehmigten eine sofortige Rückkehr des Flugzeugs zum Songshan-Flughafen, aber kurz danach riss der Kontakt zum Cockpit ab.

Videoaufnahmen einer auf das Armaturenbrett eines Autos montierten Kamera zeigten GE235 fünf Kilometer vom Flughafen entfernt im dramatischen Sinkflug über der Nanyang-Brücke, bevor die abstürzende Maschine mit dem linken Flügel ein fahrendes Taxi streifte, die Fahrbahnbegrenzung rammte und dabei eine Straßenlaterne abriss, anschließend zerbrach das Flugzeug in zwei Teile und fiel in den Keelung-Fluss.

Luftfahrtexpertern und Augenzeugen lobten die Piloten für ihre Tapferkeit und beschrieben ihre Anstrengungen, die Unglücksmaschine von einem nahe gelegenen Wohngebiet fortzulenken und im Fluss notzulanden, als „heldenhaft“ und „absolut selbstlos“.

„Für mich steht außer Frage, dass diese Piloten durch ihr Handeln das Leben von Anwohnern retteten und den Passagieren eine Überlebenschance boten“, versicherte ein Augenzeuge. „Sie taten alles Menschenmögliche und verdienen das höchste Lob.“

Die CAA teilte mit, die Flugschreiber der Maschine seien geborgen worden, und die Behörde erwartet die Bekanntgabe vorläufiger Erkenntnisse in der nahen Zukunft.

Staatspräsident Ma Ying-jeou besuchte überlebende Passagiere in zwei Krankenhäusern und bezeugte den Toten in einem Bestattungsinstitut im Namen des Landes seinen Respekt. Premierminister Mao Chi-kuo wies zudem das Ministerium für Verkehr und Kommunikation (Ministry of Transportation and Communications, MOTC) an, dass inländische Fluggesellschaften für ihre Flotten verbesserte Sicherheitsinspektionen durchführen müssen.

Daneben arbeitet die Stiftung Austausch über die Taiwanstraße (Straits Exchange Foundation, SEF) mit ihrer festlandchinesischen Partnerorganisation Verband für Beziehungen über die Taiwanstraße (Association for Relations Across the Taiwan Straits, ARATS) zusammen, um Verwandte von GE235-Passagieren nach Taiwan zu bringen. Die ersten Angehörigen trafen am 5. Februar in Taipeh ein.

Es war das zweite Mal in sieben Monaten, dass eine von der in Taipeh ansässigen Fluggesellschaft betriebene ATR-72 abstürzte. Am 23. Juli 2014 war Flug 222 beim versuchten Durchstarten im vorgelagerten Landkreis Penghu in ein Wohngebiet gerast. 48 von den 58 Personen an Bord kamen damals ums Leben, am Boden wurden 5 weitere Personen verletzt.

—Quelle: Taiwan Today, 02/05/2015 (SFC-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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