Taiwan Today

Gewalt gegen Frauen ist eine globale Geißel, die nur durch Mitwirken aller Mitglieder der internationalen Gemeinschaft besiegt werden kann, erklärte die US-amerikanische Aktivistin Eve Ensler am 8. Januar in Taipeh. „Das Patriarchat scheint sich über den ganzen Erdball ausgebreitet zu haben und wirkt sich auf sehr ähnliche Weise auf Frauen aus“, sagte Ensler und fügte hinzu, dabei handele es sich um ein gesellschaftliches Problem, bei dem Männer stärker eingebunden werden müssten. „Doch wenn man privilegiert ist, wenn man die Macht hat, dann ist das eine Verantwortung.“ Ensler, die Gründerin der Frauenrechtskampagne „One Billion Rising“ (OBR), und die OBR-Direktorin Monique Wilson trafen am 7. Januar auf Einladung der in Taipeh ansässigen Stiftung Garden of Hope Foundation (GHF) für einen siebentägigen Besuch in Taiwan ein. Ensler ist bekannt für ihr preisgekröntes Bühnenstück „Die Vagina-Monologe“, das in etwa 50 Sprachen übersetzt und seit seiner Premiere in New York 1996 in über 140 Ländern aufgeführt wurde. Außerdem rief sie 1998 die Kampagne V-Day und 2013 OBR ins Leben, Unterfangen, für die zur Unterstützung entsprechender Projekte in der ganzen Welt mehr als 100 Millionen US$ an Spenden aufgebracht wurden. Seit ihrer Ankunft in Taiwan hat Ensler eine Rede in Taipeh gehalten, an einer Frauenveranstaltung im osttaiwanischen Landkreis Taitung teilgenommen und sich mit Offiziellen in Kaohsiung getroffen. Des Weiteren ist eine Begegnung mit Taipehs Bürgermeister Ko Wen-je anberaumt. Laut GHF stellte die Organisation Enslers preisgekröntes Bühnenstück erstmals 2005 in Taiwan vor, und GHF hat in den vergangenen drei Jahren Werbeveranstaltungen für OBR durchgeführt. „Wir hoffen, dass Enslers Besuch das Bewusstsein für entscheidende Frauenfragen in Taiwan steigert und mehr Menschen dazu anregt, sich für die Anti-Gewalt-Bewegung zu engagieren“, meinte eine GHF-Mitarbeiterin. —Quelle: Taiwan Today, 01/12/2015 (SFC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com