28.04.2024

Taiwan Today

Gesellschaft

Taiwan mit LGBT-Parade im Blickpunkt der Welt

03.11.2014
Teilnehmende an Taiwans jährlicher Parade für die Rechte und das Selbstbewusstsein von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern am 25. Oktober mit regenbogenfarbigen Sonnenschirmen. Die Parade in Taipeh machte weit über Taiwans Grenzen hinaus Schlagzeilen. (CNA)
Die jährliche Parade „Taiwan LGBT Pride“ in Taipeh, welche zu gleichen Rechten für die einheimische Gemeinschaft von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgendern aufruft, zog am 25. Oktober über 65 000 Teilnehmende aus ganz Asien an. Die nach Art eines Karnevalsumzuges von der Taiwan LGBT Pride Community organisierte Veranstaltung mit dem Motto „Walk in Queers’ Shoes“ (zu Deutsch etwa: In schwulen Schuhen gehen) verlief über eine Route von 1 Kilometer Länge durch Taipehs Innenstadt bis zum Präsidentenpalast. Taiwans erste LGBT-Parade hatte 2003 mit lediglich 500 Teilnehmenden stattgefunden, seither hat sich die Prozession sprunghaft entwickelt und ist nun die größte ihrer Art in Asien. In einem Artikel der New York Times vom 29. Oktober wurde die Parade als Leuchtfeuer für Geschlechterrechte und unterschiedliche sexuelle Orientierungen in der vergleichsweise konservativen Gesellschaft Asiens gepriesen. Auch dies illustriert Taiwans Erfolg beim Vorantreiben der demokratischen Entwicklung im Laufe der Jahre. Die diesjährige Veranstaltung lockte Teilnehmende aus Hongkong, Japan, Malaysia, den Philippinen, Singapur und Festlandchina an, und nach Darstellung des Artikels lobten manche der ausländischen Beteiligten die Kundgebung als Party des Jahres. Die US-amerikanische Tageszeitung schrieb den Erfolg der Parade Taiwans Medienfreiheit, der robusten Demokratie und der sanften Macht des Landes zu, und sie rege zudem Wandel an und fördere Gleichberechtigung und Toleranz in ganz Asien. Während viele Länder in der Region gleichgeschlechtliche Beziehungen strengen Bestimmungen unterwerfen oder gar kriminalisieren, werde in Taiwans Parlament bereits ein vorläufiges Ehegleichheitsgesetz in Erwägung gezogen, schrieb das Blatt, auch wenn es da noch Widerspruch von verschiedenen religiösen Gruppen gebe. Als im Großen und Ganzen konfuzianische Gesellschaft zeigt Taiwan mit seiner liberalen Einstellung beträchtlichen Respekt vor Menschen mit abweichenden Meinungen, Rassen und sexuellen Orientierungen. Nach den Ausführungen des Artikels in der New York Times könne dies den Rest von Asien dazu anregen, diesem Beispiel zu folgen und größere Tolerenz und mehr Verständnis innerhalb der Gesellschaft heranzubilden. —Quelle: Taiwan Today, 10/31/2014 (YHC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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