Taiwans am stärksten vom Aussterben bedrohte einheimische Froschart ist mit Erfolg vom Tierschutz- und Forschungszentrum des Zoos von Taipeh gezüchtet worden, und die Nachkommenschaft ist bereit, in die freie Wildbahn entlassen zu werden.
Nach den Worten von Chang Ming-hsiung, dem Leiter des Zentrums, haben seit dem Jahr 2000 durchgeführte Studien ergeben, dass der Taipeh-Grasfrosch (Rana taipehensis) nur in vier von seinen ursprünglich 14 Lebensräumen überlebt, zudem sei die Population in den verbliebenen Gebieten stark vermindert.
„Das liegt an Lebensraumverlusten und Pestiziden“, sagte Chang und fügte hinzu, die Frösche seien nun nur in den Bezirken Sanchih und Shihmen von New Taipei City sowie in den Gemeinden Longtan und Yangmei im Landkreis Taoyuan zu sehen.
Die Stadtverwaltung von New Taipei City und der Zoo von Taipeh initiierten im vergangenen Jahr in Sanchih und Shihmen ein Schutzprogramm für die Frösche, wobei ein Hauptaugenmerk auf Lebensraum-Wiederherstellung liegt.
In Sanchih waren Wasserlilien das Hauptproblem. Zwar sieht die Planze schön aus, doch sie verdrängte andere Arten und zerstörte die Biovielfalt, welche die Frösche zum Überleben brauchten. Freiwillige halfen Mitarbeitern des Zoos bei der mühseligen Aufgabe, die Pflanzen auszureißen. In Shihmen war die Lage anders, Bauern wurden ermuntert, auf biologischen Anbau umzusteigen, um ein Milieu ohne Pestizide zu schaffen.
Mitarbeiter des Zoos verbrachten überdies zahllose Arbeitsstunden im Laboratorium, um ein Zuchtprogramm zu erstellen. „Wir sammelten Daten über Faktoren wie Temperaturen, Lichtschutz und Nahrungsmittelbedarf, die erforderlich waren, um Fortpflanzungsbedingungen für die Frösche neu zu schaffen“, berichtete Chang. „Nach wiederholten Tests unter verschiedenen Bedingungen ermittelten wir schließlich das optimale Milieu, in dem die von der Stadtverwaltung gesammelten Eier mit einer Erfolgsquote von 98 Prozent befruchtet werden konnten.“
Laut Lin Hwei-jen, einer Sprecherin des Zoos, werden die ausgewachsenen Frösche in naher Zukunft in ihre ursprünglichen Lebensräume in Sanchih und Yangmei entlassen. „Wir hoffen, die Ergebnisse unseres erfolgreichen Programms mit Forschungsinstituten in anderen Ländern und Territorien zu teilen.“
—Quelle: Taiwan Today, 09/30/2014 (SSC-SDH)
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