03.05.2024

Taiwan Today

Wirtschaft

Handelskonferenz zwischen Taiwan und der EU in Brüssel

30.11.2016
Die stellvertretende Wirtschaftsministerin der Republik China (Taiwan) Wang Mei-hua (Mitte) am 25. November in Brüssel während der 28. Handelsberatungskonferenz zwischen Taiwan und der EU. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Außenhandelsamtes)
Die 28. Handelsberatungskonferenz zwischen Taiwan und der Europäischen Union (EU) fand am 25. November in Brüssel statt, was die anhaltenden Bemühungen der beiden Seiten hervorhebt, engere Wirtschaftsbeziehungen zu knüpfen.

Die jährliche Konferenz lief unter dem gemeinsamen Vorsitz von Wang Mei-hua, der stellvertretenden Wirtschaftsministerin der Republik China (Taiwan), und Mauro Petriccione, dem stellvertretenden Generaldirektor der Handels-Generaldirektion der EU-Kommission. Beide Seiten riefen zu verstärkter Kooperation auf und tauschten Ansichten über Tätigkeitsberichte aus, die Arbeitsgruppen in Bereichen wie technische Handelshindernisse und Rechte an geistigem Eigentum (Intellectual Property Rights, IPR) erstellt hatten.

„Taiwan und die EU sollten so bald wie möglich ein bilaterales Investitionsabkommen unterzeichnen, um für Unternehmen beider Seiten günstige Investitionsbedingungen zu schaffen“, riet Wang. „Das Land fördert Offshore-Windparks, das Gewerbe intelligenter Maschinen und die Kreislaufwirtschaft. Wir hoffen, dass europäische Unternehmen in diesen Bereichen Investitionen verfolgen oder nach technischer Zusammenarbeit mit taiwanischen Partnern streben, damit die beiden Seiten engere Bindungen aufbauen können.“

Repräsentanten lobten ein Abkommen, das am 25. November in Taipeh zwischen dem Europäischen Amt für Betrugsbekämpfung (Office Européen en Lutte Anti-Fraude, OLAF) — das zur EU-Kommission gehört — auf der einen Seite und Taiwans Außenhandelsamt (Bureau of Foreign Trade, BOFT) im Wirtschaftsministerium und der Zollverwaltung im Finanzministerium auf der anderen Seite unterzeichnet worden war. Das Abkommen reflektiert ihrer Ansicht nach die Entschlossenheit von Taiwan und der EU, illegales Umladen und Betrug bei Zollangelegenheiten zu unterbinden.

Die europäische Seite brachte indes auch Besorgnis über die Menge von europäischem Obst und Fleischwaren zum Ausdruck, die derzeit nach Taiwan exportiert werden. Die taiwanischen Repräsentanten erklärten dazu, es seien in den vergangenen drei Jahren Maßnahmen ergriffen worden, das Problem anzupacken, und sie verwiesen darauf, dass 2015 Schweinefleisch aus EU-Produktion im Wert von 100 Millionen US$ importiert worden sei, eine Zunahme von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Im Hinblick auf den Schutz der Rechte an geistigem Eigentum einigten die Vertreter sich darauf, die bislang alle zwei Jahre stattfindenden Konferenzen einer IPR-Arbeitsgruppe ab 2017 zu einer jährlichen Veranstaltung zu machen.

Während der Konferenz in Brüssel erwähnte Wang die Fortschritte, die durch Kanäle wie den Gewerbepolitikdialog erzielt worden seien, mit dem seit 2015 daran gearbeitet wird, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu stärken. Laut Wang fand dieses jährliche Ereignis Mitte dieses Jahres zum zweiten Mal in Taipeh statt, wobei rund 100 europäische Unternehmen teilnahmen, und das Wirtschaftsministerium wird in Kürze Vorbereitungen für den dritten Gewerbepolitikdialog in Angriff nehmen, der für das Jahr 2017 in Brüssel anberaumt ist.

Die EU ist der fünftgrößte Handelspartner Taiwans nach Festlandchina, dem Verband südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN), den USA und Japan, während Taiwan für die EU der siebtgrößte Handelspartner in Asien ist. Außerdem ist die EU Taiwans bedeutsamste Quelle für ausländische Direktinvestitionen.

—Quelle: Taiwan Today, 11/29/2016 (OC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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