Taiwan Today

Der Minister für Wissenschaft und Technologie, Yang Hung-duen, erklärte während eines Interviews mit der örtlichen Zeitung Liberty Times, dass Taiwan als Teil der Neuen Südwärts-Politik (New Southbound Policy, NSPO) der Regierung den Export medizinischer Güter vorantreiben und die Zusammenarbeit in Fragen der Gesundheitserziehung und entsprechender Technologie mit den Mitgliedern des Verbandes Südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN) ausbauen möchte. „Taiwan hat hochentwickelte medizinische Technologie zu bieten, von der häuslichen Pflege hin zu komplizierter klinischer Chirurgie.” sagte er. „Wir werden beim Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW) Informationen über die Leistungsfähigkeit der in Taiwan hergestellten und in den örtlichen Krankenhäusern verwendeten Ausrüstung einholen, um damit den Export medizinischer Güter in die ASEAN-Länder auf solider Basis voranzutreiben.” Die NSPO zielt darauf ab, den Umfang und die Fächerung der taiwanesischen Exportwirtschaft zu erweitern und somit die zu starke Abhängigkeit von einem einzigen Markt zu minimisieren. Außer Südostasien umfasst dieses Konzept die sechs südasiatischen Staaten Bangladesch, Bhutan, Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Es beinhaltet sowohl einströmende Investitionen und Tourismus als auch den Bildungs- und Kulturaustausch. Gemäß Yang beinhalten Taiwans Anstrengungen zwecks einer verstärkten medizinischen Zusammenarbeit mit Südostasien auch Ausbildung und Forschung. „Das Ministerium arbeitet an der Förderung des wissenschaftlichen Austausches mit südostasiatischen Forschern mit dem Ziel, regelmäßige Kommunikationsplattformen aufzubauen.” betonte er. Eine wichtige Zielsetzung der verstärkten Kooperation liegt darin, ausgezeichnete junge Menschen aus Südostasien zu einem Medizinstudium in Taiwan zu ermuntern. „Wenn diese Ärzte nach der Rückkehr in ihre Herkunftsländer dort praktizieren, wollen sie wahrscheinlich mit medizinischer Ausrüstung aus Taiwan arbeiten, da sie mit dieser am besten vertraut sind. Dies könnte sich zu einem bedeutenden Exportventil für einheimische Ausrüstungshersteller entwickeln.” fügte er hinzu. Die in den letzten Jahren stetig gestiegen Ausgaben im Gesundheitswesen der einzelnen ASEAN-Staaten bieten daher beträchtliche Geschäftsmöglichkeiten für den biomedizinischen und pharmazeutischen Sektor in Taiwan. Der halbstaatliche Außenhandels-Entwicklungsrat (Taiwan External Trade Development Council, TAITRA) organisierte zwecks Unterstützung der gegenwärtigen Bemühungen zur Steigerung der Exporte in die Region im Juli eine medizinische Handelsmission mit Vertretern von 17 taiwanesischen Firmen nach Burma, Thailand und Singapur. Die Gruppe führte vor Ort Gespräche mit 248 Unternehmen und unterzeichnete Verträge im Wert von 8,39 Millionen US$. Die Projektmanagerin der TAITRA-Marketingabteilung Claire Jan bemerkte dazu, dass sich 2014 die Aufwendungen für Gesundheitspflege im ASEAN-Verband auf lediglich 207 US$ pro Kopf beliefen, weit weniger als die 5.075 US$ in Japan und die 9.098 US$ in den USA. Da jedoch die diesbezüglichen Ausgaben dort im gleichen Zeitraum um 15,7 Prozent gestiegen seien, besitze dieser Teil der Welt ein riesiges Wachstumspotential, fügte sie hinzu. Paul Liu, Teilnehmer der Handelsmission und Geschäftsführer von APIXU Industrial Corp., einem Hersteller von medizinischer Schutzkleidung und orthopädischer Geräte /Vorrichtungen (devices), meinte, dass sich durch ein verbessertes Gesundheitswesen die Lebenserwartung in Thailands erhöht hätte, wodurch wiederum die Anzahl der Senioren in dem Land gestiegen sei. Dadurch könnte sich dieser ASEAN-Staat zu einem wichtigen Markt für Taiwans hochwertige, jedoch vergleichsweise preiswerte medizinische Produkte entwickeln. —Quelle: Taiwan Today; 02/08/2016 (WF-CM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com