06.05.2024

Taiwan Today

Wirtschaft

Neue Südwärts-Politik öffnet Türen für taiwanische Firmen

30.05.2016
Taiwan fördert mit einem breiten Spektrum von pädagogischen und zwischenmenschlichen Austausch-Aktivitäten die Kultur- und Wirtschaftsbeziehungen mit südostasiatischen Ländern und Territorien. (UDN)
Die Koordinierung von Anstrengungen des privaten Sektors zur Entwicklung von Gelegenheiten für taiwanische Unternehmen in aufstrebenden Märkten in ganz Südostasien und darüber hinaus hat für die Regierung oberste Priorität, erklärte James C. F. Huang, Leiter des Amtes für neue Südwärts-Politik (New Southbound Policy Office, NSPO) im Präsidialamt der Republik China (Taiwan) am 27. Mai.

„Die Neue Südwärts-Politik hat drei Bestandteile: neuer Bereich, neue Richtung und neue Unterstützung“, definierte Huang. „Taiwan muss anfangen, Märkte in den zehn Mitglieds-Volkswirtschaften des Verbandes südostasiatischer Nationen (Association of Southeast Asian Nations, ASEAN) und darüber hinaus ins Auge zu fassen.“

Im neuen Bereich erstreckt sich die neue Südwärts-Politik auf sechs südasiatische Länder: Bangladesh, Bhutan, Indien, Nepal, Pakistan und Sri Lanka. Die neue Richtung umfasst Inlandsinvestitionen und Fremdenverkehr sowie pädagogischen Austausch. Und mit neue Unterstützung ist gemeint, in Südostasien und Südasien mehr zu sehen als lediglich eine Basis für Fabrikation, sondern stattdessen eine Erweiterung von Taiwans Inlandsbedarf für die Unterstützung von Wachstum.

Laut Huang werden geschäftliche Gelegenheiten im Zusammenhang mit Aufbau von Infrastruktur in ASEAN-Volkswirtschaften Schätzungen zufolge bis zum Jahr 2020 ein Volumen von 1 Billion US$ erreichen. Taiwanische Unternehmen sollten nach seinen Worten zusehen, die robuste Nachfrage zu erschließen und von der eigenen Stärke bei Stromerzeugung, Abwasseraufbereitung, Telekommunikation und Verkehrstechnik zu profitieren. „Indem NSPO als zentrales Kommunikationsforum für verschiedene Branchen fungiert, wird es politische Maßnahmen der Regierung beaufsichtigen und Beratungsprogramme für maximale Wirkung organisieren“, bemerkte Huang und fügte hinzu, Teil davon sei die Einrichtung einer vollständig englischsprachigen Denkfabrik für ASEAN und Südasien, außerdem sollten Bildungsressourcen in Tertiäranstalten und Berufsschulen gefördert werden, um die Bindungen zu vertiefen.

Nach der Einschätzung von Chen Mu-min, dem Vorsitzenden des Graduierteninstituts für Internationale Politik an der National Chung Hsing University (NCHU) in der zentraltaiwanischen Stadt Taichung, wird die neue Südwärts-Politik wesentlich dazu beitragen, Dialog und Kooperation aufzubauen. „Neben der Diversifizierung der Zusammenarbeit muss Taiwan die Rolle eines strategischen Partners in Ländern wie Indien annehmen“, empfahl er. „Während wir Gelegenheiten für bilateralen Handel und Investitionen erkunden, kann Taiwan Nutzen daraus ziehen, Austausch bei akademischen, kulturellen, wirtschaftlichen und technologischen Angelegenheiten zu verstärken.“

Menschliche Ressourcen werden eine ausschlaggebende Rolle beim Erfolg der neuen Südwärts-Politik spielen, versicherte Chen und ergänzte, sie würden von den laufenden Talentförderungsprojekten der Regierung profitieren, welche sich darauf konzentrieren, Austausch in beide Richtungen anzuregen.

Laut jüngsten Statistiken des Bildungsministeriums betrug die Zahl von Südostasiaten, die in Taiwan studieren, im vergangenen Jahr 26 000, also 24 Prozent aller ausländischen Studierenden in Taiwan, 13 Prozent mehr als im Jahr 2014. Die Zahl taiwanischer Studierender in Südostasien verzeichnet gleichfalls einen Aufwärtstrend, und 2334 taiwanische Studierende haben bis dato vom Bildungsministerium Beistand dabei erhalten, in der Region zu studieren oder zu arbeiten.

Es wird erwartet, dass diese Studierenden nach dem Examen eine zentrale Rolle dabei spielen werden, von Vorsprung von Taiwans Südwärts-Entwicklung zu vergrößern, indem sie aus ihren überlegenen Fremdsprachenkenntnissen und aus ihren Fähigkeiten, internationale Netze zu knüpfen, Kapital schlagen können.

Die neue Südwärts-Politik strebt danach, den Umfang und die Vielfalt von Taiwans Exportwirtschaft auszuweiten und eine zu starke Abhängigkeit von einem einzelnen Markt zu vermindern. Die Politik wird von der Regierung als eine der besten Methoden für das Land betrachtet, die aktuellen ökonomischen Herausforderungen zu meistern und den Wachstumsschwung anzuregen.

—Quelle: Taiwan Today, 05/27/2016 (YHC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

Meistgelesen

Aktuell