Taiwan Today

Ein Seminar über die Durchführung von Lehrerentwicklungsprogrammen in südostasiatischen Sprachen wurde am 6. Mai erstmals durch das Bildungsministerium im zentraltaiwanischen Landkreis Nantou durchgeführt, was das Engagement der Regierung vorführt, die Beziehungen des Landes mit Südostasien zu stärken. Das Seminar fand im Rahmen des Talentförderungsprojektes für neue Einwohner des Bildungsministeriums, das im Dezember vergangenen Jahres gestartet worden war, statt, und es sollte Schulen dabei helfen, bis zum Jahr 2018 Kurse in südostasiatischen Sprachen für die Grund- und Oberschüler des Landes einzurichten. Man erwartet, dass Schüler, insbesondere die 250 000 Kinder von Zuwanderern aus Südostasien in Taiwan, Sprachkenntnisse entwickeln werden, mit denen sie eine Schlüsselrolle dabei spielen können, den Wirkungsbereich der taiwanischen Volkswirtschaft in Südostasien auszudehnen. Laut den jüngsten Statistiken des Bildungsministeriums betrug die Zahl von Menschen aus Südostasien, die in Taiwan eine Lehranstalt besuchen, im vergangenen Jahr 26 000, also 24 Prozent aller ausländischen Schüler und Studierenden in Taiwan, 13 Prozent mehr als im Jahr 2014. Im Vergleich dazu betrug die Anzahl von Taiwanern, die in der Region eine Lehranstalt besuchen, weniger als 3000. Nach den Worten von Rebecca Lan, der stellvertretenden Generaldirektorin der Abteilung für internationale Bildung und Bildung über die Taiwanstraße im Bildungsministerium, sollten in diesem Zeitalter der Globalisierung Taiwans jüngere Generationen sich stärker mit dem Rest der Welt befassen, besonders mit Ländern in Südostasien, die ein beständiges Wirtschaftswachstum aufweisen und dringend talentierten Nachwuchs brauchen. „Manche jungen Leute betrachten Südostasien als touristisches Reiseziel, doch diese verbreitete Auffassung könnte sich grundlegend ändern, wenn sie dort studierten, ein Praktikum machten oder arbeiteten.“ Seit dem Jahr 2007 unterstützt das Bildungsministerium für bis zu 12 Monate Studierende, die ein Bachelor-Studium im Ausland absolvieren, und für bis zu 2 Monate junge Menschen, die ein Praktikum im Ausland machen. Einer der Haupt-Schwerpunkte des Projekts ist Südostasien, bislang haben 2334 taiwanische Studierende Beistand vom Ministerium erhalten, in der Region zu studieren oder zu arbeiten. Die Stadtverwaltung von New Taipei City hilft Taiwans jungen Leute gleichfalls dabei, weiter südlich Zeit zuzubringen. In New Taipei City leben mehr südostasiatische Zuwanderer als in sonst einer Stadt des Landes, und die Stadtverwaltung initiierte im vergangenen Jahr ein Programm, bei dem südostasiatische Teenager der zweiten Generation in die Region verschickt werden. Insgesamt 46 junge Leute unternahmen eine solche Reise, wobei sie taiwanische Firmen dort besuchten und sich mit einheimischen Schülern und Studierenden austauschten. Kang Ya-mei, die das Programm im Bildungsamt der Stadtverwaltung von New Taipei City beaufsichtigt, berichtete, dass viele der Teilnehmer von ihrer Reise außerordentlich angeregt wurden. „Manche interessieren sich nun dafür, die Muttersprache ihres von dort stammenden Elternteils zu erlernen, und andere erwägen eine berufliche Laufbahn, bei der sie von ihren einzigartigen Fähigkeiten profitieren würden, welche Taiwan und das Herkunftsland ihres Elternteils verbinden.“ Da Festlandchina wegen steigender Personalkosten und einer hohen Fluktuationsrate bei Angestellten an Reiz verliert, leiten immer mehr taiwanische Unternehmen ihre Auslandsinvestitionen nach Südostasien. Dies liegt zum großen Teil an günstigen Personalkosten, optimaler Lage und Unterstützung durch den öffentlichen Sektor. Die vom Bildungsministerium und anderen Stellen im öffentlichen Sektor unternommenen Anstrengungen spielen eine wesentliche Rolle dabei, die bilateralen Beziehungen zu stärken und den Wachstumsschwung der Region beizubehalten. —Quelle: Taiwan Today, 05/10/2016 (N/A) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com