03.05.2024

Taiwan Today

Wirtschaft

Gegenseitige Anerkennung klinischer Tests über die Taiwanstraße

02.05.2016
Eine Wissenschaftlerin einer taiwanischen Biotech-Firma bei einem Test einer im Inland neu entwickelten Arznei. (Mitarbeiterfoto/Huang Chung-hsin)
Taiwan und Festlandchina haben unlängst erstmals die Ergebnisse klinischer Arzneimitteltests, die in vier Krankenhäusern auf beiden Seiten der Taiwanstraße durchgeführt wurden, gegenseitig anerkannt, wodurch einheimische pharmazeutische Unternehmen den wachsenden festlandchinesischen Markt weiter erschließen können.

Die vier Einrichtungen in Taiwan sind das Chang Gung Memorial Hospital im Bezirk Linkou von New Taipei City sowie das National Taiwan University Hospital (NTUH), das Taipei Veterans General Hospital (TVGH) und das Tri-Service General Hospital in Taipeh, teilte das Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW) mit.

Durch diesen Durchbruch entfällt die Notwendigkeit, eine weitere Reihe klinischer Tests in Festlandchina durchzuführen, wordurch sich das Genehmigungsverfahren für Arzneimittelhersteller, die neue Produkte entwickeln, deutlich verkürzt. Es ist ein wichtiger Teil davon, die Profitabilität von Pharmazeutika zu steigern, bevor der Patentschutz wegfällt.

Möglich wurde diese Entwicklung durch das Abkommen zu Kooperation bei Medizin- und Volksgesundheit-Angelegenheiten über die Taiwanstraße, das im Dezember von Taiwan und Festlandchina unter Dach und Fach gebracht worden war. In dem Vertragswerk einigten die beiden Seiten sich darauf, klinische Daten gegenseitig anzuerkennen, um so doppelte Versuchsreihen zu vermeiden.

Nach den Worten von Naricci Chang, einer Mitarbeiterin im Institut für das Biotechnologie- und Medizingewerbe, einer gemeinnützigen Organisation, welche das Biotechnologie- und Medizingewerbe in Taiwan fördert, beschert die Anerkennung taiwanischen Pharmazieunternehmen möglicherweise bis zu drei Jahre Zeitersparnis, wenn sie ein Produkt auf den festlandchinesischen Markt bringen.

Ein weiterer Nutzen der Anerkennung besteht laut Chang darin, dass multinationale Pharmazieunternehmen, die sich auf dem festlandchinesischen Markt betätigen, nun größeres Interesse daran haben werden, klinische Tests in Taiwan durchzuführen. „Mediziner aus Taiwan, die an solchen Versuchsreihen mitarbeiten, werden wahrscheinlich auch ein gesteigertes internationales Profil gewinnen“, sinnierte sie. „Einheimische Patienten können überdies Zugang zu einer breiteren Palette neu entwickelter Arzneien erwarten, die von führenden globalen Firmen entwickelt wurden.“

Taiwans pharmazeutisches Gewerbe hat im Laufe der vergangenen zehn Jahre wesentliche private Investitionen angelockt, was zum großen Teil dem 2007 verabschiedeten Gesetz über die Entwicklung der Gewerbe Biotech und neue Pharmazeutika zu verdanken ist. Das Gesetz bietet Steueranreize und andere Maßnahmen, um das gewerbliche Wachstum anzukurbeln und die nationale Wirtschaftsentwicklung voranzubringen.

Dies trug dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit von in Taiwan entwickelten neuen Medikamenten zu steigern, während sich das Land gleichzeitig zu einem Zentrum für pharmazeutische Forschung und klinische Versuche in der asiatisch-pazifischen Region mauserte.

—Quelle: Taiwan Today, 04/29/2016 (JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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