08.05.2024

Taiwan Today

Wirtschaft

Taiwans Tourismusgewerbe umwirbt muslimische Reisende

19.02.2016
Der Wolkenkratzer Taipei 101 ist eine der Sehenswürdigkeiten in Taiwan, welche um muslimische Reisende aus Südostasien werben. (Foto mit freundlicher Genehmigung von Taipei 101)
Taiwans öffentliche und private Sektoren führen eine Reihe von Initiativen durch, welche die Insel zu einem der besten moslemfreundlichen Reiseziele in der Region umwandeln sollen.

Insgesamt 85 Unternehmen und Einrichtungen der Reisebranche im ganzen Land besitzen Halal-Zertifikate, darunter das Nationale Palastmuseum (NPM) und der Wolkenkratzer Taipei 101 sowie Hotels und Restaurants an Fremdenverkehrs-Brennpunkten wie Alishan und Sonne-Mond-See.

Daneben sind im Hauptbahnhof von Taipeh, dem Bahnhof Taichung der Hochgeschwindigkeits-Eisenbahn und am Internationalen Flughafen Taiwan Taoyuan islamische Gebetsräume verfügbar, weitere sind an Autobahnraststätten geplant.

Nach den Worten von Eric K. Y. Lin, dem Direktor der Abteilung für internationale Angelegenheiten (International Affairs Division, IAD) im Tourismusamt des Ministeriums für Verkehr und Kommunikation (Ministry of Transportation and Communications, MOTC) der Republik China, spiegeln diese Unterfangen den Wert wider, welche die Regierung diesem wachsenden Segment im internationalen Tourismusgewerbe beimisst.

„Unser Erfolg wird außerdem bestätigt durch Taiwans Nennung als zehntbestes Reiseziel für muslimische Touristen außerhalb der Mitgliedsländer der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (Organization of Islamic Cooperation, OIC) im globalen Moslem-Reiseindex, der im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde.“

Michael Liu, ein Sprecher der Taipei Financial Center Corp., dem Betreiber des Wolkenkratzers Taipei 101, teilte mit, das Verwaltungsteam würde eine Reihe von moslemfreundlichen Einrichtungen für das höchste umweltfreundliche Gebäude der Welt erwägen. „Uns schwebt vor, einen Gebetsraum und Waschanlagen in der Einkaufspassage oder dem Aussichtsdeck zu eröffnen“, enthüllte er und fügte hinzu, das Wahrzeichen habe als Zielgruppe muslimische Besucher der Oberklasse im Auge, welche bereit wären, während eines sechstägigen Besuches 200 bis 300 US$ pro Tag auszugeben.

Die in Taipeh ansässige L’ Hotel de Chine Group arbeitet ebenfalls daran, Mohammedaner anzulocken, besonders solche aus Südostasien.

Der Präsident der Gruppe und frühere Kulturminister der Republik China Emile Chih-jen Sheng legte dar, durch solche Einrichtungen erhielte die Organisation einen erheblichen Vorteil und würde auf diese Weise eine Führungsposition im Gewerbe erlangen.

Statistiken des Tourismusamtes zeigen, dass im vergangenen Jahr rund 200 000 Besucher aus mehrheitlich muslimischen Ländern nach Taiwan kamen, 11,1 Prozent mehr als im Jahr 2014.

IAD-Direktor Lin sinnierte, da Muslime fast ein Viertel der Weltbevölkerung ausmachten, gebe es noch reichlich Möglichkeiten für Taiwan, diesen Nischenmarkt zu erschließen. „Das Projekt des Außenministeriums der Republik China zur Vereinfachung von Visabestimmungen für Touristengruppen der Oberklasse aus südostasiatischen Ländern, das im November vergangenen Jahres in Kraft trat, wird zweifellos die Besucherzahlen weiter steigern. Wir rechnen damit, dass diese Maßnahme uns dabei helfen wird, binnen zehn Jahren eine Gesamtbesucherzahl von einer Million zu erreichen.“

—Quelle: Taiwan Today, 02/18/2016 (YCH-JSM)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com

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