Taiwan Today

Die jüngste Entscheidung der Welthandelsorganisation (WHO), das Abkommen über Informationstechnologie zu erweitern, wurde am 17. Dezember vom taiwanesischen Wirtschaftsministerium begrüßt. Diese Änderungen treffen frühestens am 1. Juli 2016 in Kraft und werden in vier Phasen über sieben Jahre umgesetzt. Dadurch fallen jährlich Zölle auf 201 ITC-Produkte im Werte von voraussichtlich 1,3 Billionen US-Dollar weg, oder 10 % des weltweiten Gesamtvolumens. Von 24 Mitgliedern der WHO während der 10. Ministerkonferenz in Nairobi am 16. Dezember beschlossen, sollen durch die Abmachung auch außertarifliche Barrieren in diesem Bereich abgebaut werden. Dies ist das erste Mal seit 1996, dass die internationale Handelsorganisation einen relevanten Zollabbau beschlossen hat. “Als ein bedeutender Exporteur von Erzeugnissen der Informations-und Kommunikationstechnologie wird Taiwan davon enorm profitieren,” sagte ein hoher Beamter des Amtes für Handelsgespräche im Wirtschaftsministerium. “Da Taiwan jährlich solche Erzeugnisse im Wert von 90 Milliarden US-Dollar exportiert, ergibt sich daraus für einheimische Firmen eine Nettoersparnis von 820 Millionen US-Dollar. Taiwan Stellung innerhalb der globalen Zulieferketten wird ebenfalls gestärkt.” Gemäß dem Wirtschaftsministerium handelt es sich dabei um 136 Posten, bei denen Taiwan einen hohen Marktanteil aufweist. Darunter befinden sich digitale Kameras, Bildschirmkomponenten, GPS-Navigationsgeräte, integrierte Schaltungen, Einzelteile von Mobiltelefonen, Polarisatoren und Digitalempfänger. Ab nächstem Jahr werden 73 % der taiwanesischen Exporte aus diesem Bereich zollfreien Zugang zu 10 Schlüsselmärkten haben. Bis 2019 sollen dann die Zölle für weitere 19 % wegfallen. Besagter Beamter nannte als Beispiel in Taiwan hergestellte Digitalempfänger, von denen 90 % in die USA gehen, wo die Einfuhrzölle zwischen 3,9 % und 5 % betragen. Wenn diese Zölle nächstes Jahr gänzlich wegfallen, könnten bis zu 45,5 Millionen US-Dollar eingespart werden. Branchenanalysten sind angesichts dieser Entwicklung recht optimistisch und prognostizieren einen Anstieg der taiwanesischen Exporte nach Südostasien und China. Obwohl in der erweiterten Liste zwei für Taiwan besonders wichtige Exportartikel, Bildschirme und Maschinerie, nicht enthalten sind, gab das Wirtschaftsministerium bekannt, dass es diese Abmachung als Sprungbrett nutzen möchte, um weitere Freihandelsabkommen mit anderen bedeutenden Wirtschaftspartnern auszuhandeln, die den Marktzugang zusätzlich erleichtern würden. —Quelle: Taiwan Today, 12/18/2015 (SFC-JSM) —Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com