07.05.2024

Taiwan Today

Politik

Nach Unfall Vorrang für Rettungsarbeiten und Freigabe der blockierten Strecke

07.04.2021
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen (Zweite von links) spendete am 3. April während Besuchen in vier Krankenhäusern im osttaiwanischen Landkreis Hualien Trost für Überlebende des schweren Zugunglücks, das sich am 2. April in dem Landkreis ereignet hatte. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erklärte am 3. April, es würden äußerste Anstrengungen geleistet und maximale Ressourcen aufgewendet, um nach dem schweren Zugunglück im osttaiwanischen Landkreis Hualien zügige Rettungsarbeiten und eine baldige Freigabe der derzeit blockierten Strecke zu bewerkstelligen.
 
Die Regierung habe direkt nach den ersten Berichten über den Unfall das Zentrale Notfall-Einsatzzentrum (Central Emergency Operation Center, CEOC) in Taipeh aktiviert und vor Ort eine Kommandostelle eingerichtet, teilte Tsai mit. Alle Ministerien, Behörden und Abteilungen der Streitkräfte würden Rettungs- und Wiederaufbauarbeiten eng aufeinander abstimmen, ergänzte sie.
 
So äußerte sich das Staatsoberhaupt während Besuchen im Militärkrankenhaus Hualien Armed Forces General Hospital und drei weiteren Kliniken, bevor sie das städtische Bestattungsinstitut von Hualien aufsuchte. Den Verletzten und Hinterbliebenen von Todesopfern drückte sie ihr tief empfundenes Mitgefühl aus.
 
Bei der Gelegenheit brachte Präsidentin Tsai ihren Dank für die Anteilnahme und die Kondolenzbekundungen aus der internationalen Gemeinschaft zum Ausdruck. Das Außenministerium werde mit den Botschaften und Repräsentativbüros in Taiwan Kontakt halten und ausländischen Staatsbürgern, die von der Tragödie betroffen seien, sowie den Hinterbliebenen von verstorbenen Unfallopfern Beistand bieten, betonte sie.
 
Nach Auskunft des Außenministeriums der Republik China (Taiwan) gingen nach dem Unglück Schreiben und Mitteilungen von 780 Staatsoberhäuptern, hochrangigen Regierungsvertretern, prominenten Politikern, Gelehrten und Freunden von Taiwan aus 94 gleichgesinnten Ländern und internationalen Organisationen ein. Auch Papst Franziskus und der Dalai Lama bekundeten ihr Beileid.
 
Nach Tsais Ausführungen ist es von entscheidender Bedeutung, dafür zu sorgen, dass alle Überlebenden erstklassige Fürsorge erhalten. Dies solle durch den Notfallmedizin-Reaktionsmechanismus, den das Ministerium für Gesundheit und Soziales (Ministry of Health and Welfare, MOHW) initiierte, erzielt werden, erläuterte sie.
 
Es werde von der Regierung in Taipeh nichts unversucht gelassen, eine gründliche Untersuchung des Zugunglücks durchzuführen, unterstrich Tsai und merkte an, die Erkenntnisse würden in eine Überprüfung von Eisenbahn-Verwaltungsverfahren und –systemen einfließen.
 
Der mit über 120 Stundenkilometern fahrende Taroko-Expresszug, der von der Eisenbahnverwaltung Taiwan (Taiwan Railways Administration, TRA) betrieben wird, prallte am 2. April mit 498 Passagieren auf dem Weg von New Taipei City nach Taitung in Südosttaiwan unweit des Eingangs vom Qingshui-Tunnel trotz einer Notbremsung auf ein Baustellenfahrzeug, das kurz zuvor auf die Schienen geraten war, und bei der Einfahrt des Zuges in den engen Tunnel entgleisten vier der acht Waggons. Laut den jüngsten amtlichen Angaben kamen bei dem Unfall 50 Personen zu Tode, 216 wurden zum Teil erheblich verletzt.
 
—Quelle: Taiwan Today, 04/06/2021 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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