04.05.2024

Taiwan Today

Politik

Präsidentin Tsai für engere Wirtschaftskooperation zwischen Taiwan und EU

24.09.2020
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen hob beim ersten Investitionsforum zwischen Taiwan und der Europäischen Union (EU) am 22. September in Taipeh die Vorzüge von engerer Wirtschaftskooperation zwischen den beiden Seiten hervor. (Foto mit freundlicher Genehmigung des Präsidialamtes)
Staatspräsidentin Tsai Ing-wen erklärte am 22. September, Taiwan sei bereit, einer der Spitzenpartner der Europäischen Union (EU) in vielversprechenden Branchen der Zukunft zu werden, und man wolle ein bilaterales Investitionsabkommen (Bilateral Investment Agreement, BIA) aushandeln.
 
Biotechnologie, Gesundheit und Mobilität sowie Informations- und Kommunikationstechnologie (Information and Communication Technology, ICT) seien Sektoren, in denen Taiwan glänze, warb Tsai. Dies seien auch einige der vielen Bereiche, die von einer größeren Kooperation zwischen Taiwan und der EU profitieren würden, ergänzte sie.
 
Man hege die Hoffnung, dass Taiwan und die EU auf einer derart soliden Grundlage ein BIA aushandeln könnten, sinnierte sie. Dies würde gewährleisten, dass das starke Verhältnis weiterhin vorwärtskommen würde, und es würde beiden Seiten helfen, im digitalen Zeitalter zu gedeihen, argumentierte sie.
 
So äußerte sich das Staatsoberhaupt während des erstmalig überhaupt ausgerichteten EU-Investitionsforums in Taipeh. An der eintägigen Veranstaltung waren Offizielle beteiligt wie Außenminister Jaushieh Joseph Wu und Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua, außerdem der Leiter des Europäischen Wirtschafts- und Handelsbüros (European Economic and Trade Office, EETO) in Taipeh Filip Grzegorzewski und Repräsentanten aus 15 EU-Mitgliedsländern.
 
Laut Tsai schätzen Taiwan und die EU Werte wie Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Dank dieser gemeinsamen Überzeugungen, gestützt von einander ergänzenden Stärken ihrer jeweiligen Volkswirtschaften, konnten die beiden Seiten starke geschäftliche Beziehungen aufbauen, stellte die Präsidentin fest.
 
Das Forum stelle ein neues Kapitel in der Handels- und Investitions-Partnerschaft zwischen Taiwan und der EU dar, beschrieb Tsai. Es sei zudem ein trefflicher Schauplatz, um Strategien für eine Vertiefung der Zusammenarbeit bei Windkraft und in anderen Bereichen vorzubereiten wie künstliche Intelligenz und damit zusammenhängende Ethik, Datenschutz, Anwendungen der fünften Generation und Informationssicherheit, zählte sie auf.
 
Bemühungen der Regierung der Republik China (Taiwan), ein robustes Milieu für Investitionen und berechenbares Geschäftemachen zu schaffen, zahlten sich aus, fuhr Tsai fort. Dies sei ersichtlich an den Investitionen im Wert von über einer Billion NT$ (29,36 Milliarden Euro) aus der EU im vergangenen Jahr, wodurch der Wirtschaftsblock bei Investitionen in Taiwan auf Platz eins stehe, enthüllte sie.
 
Diese Unterfangen würden von dem Dialog zu Digitalwirtschaft und dem Industriepolitik-Dialog zwischen Taiwan und der EU gestützt, berichtete Tsai und merkte an, Initiativen wie die Förderung von sechs strategischen Kerngewerben nutzten die Stärken des Landes, so dass es eine Schlüsselrolle in den globalen Versorgungsketten der Zukunft spielen könne.
 
Ein Beispiel seien die Versorgungsketten im medizinischen Bereich, so Tsai. Taiwans Unternehmen seien bestens dafür ausgestattet, mit europäischen Firmen der gleichen Branche an der Forschung und Entwicklung sowie der Produktion anspruchsvoller Impfstoffe, medizinischer Ausstattung und unverzichtbaren Artikeln wie Chirurgenmasken zu arbeiten, sagte sie.
 
In Zukunft könnten Taiwans ICT-Gewerbe zu engeren Wirtschafts- und Handelsbeziehungen im Einklang mit den Zielen der EU bei ihrer digitalen Strategie hinführen, regte die Präsidentin an. Es gebe so viele Gelegenheiten für Unternehmen in Taiwan und der EU, zusammenzuarbeiten, zu investieren und Innovationen zu machen, unterstrich sie.
 
Die sechs strategischen Kerngewerbe beruhen auf dem Plan der Regierung für innovative Gewerbe 5+2. Die im Jahr 2016 gestartete Initiative treibt die Entwicklung der Sektoren Biotechnologie und Pharmazeutika, umweltfreundliche Energie, Landesverteidigung, intelligente Maschinen und das Internet of Things (IoT) voran, darüber hinaus soll 5+2 zwei Kernkonzepte voranbringen — Kreislaufwirtschaft und ein neues Paradigma für landwirtschaftliche Entwicklung.
 
—Quelle: Taiwan Today, 09/23/2020 (YCH-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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