Der Taiwan-Besuch des ehemaligen japanischen Premierministers Yoshiro Mori und der von ihm geleiteten Delegation wird von der Regierung der Republik China (Taiwan) und der Bevölkerung des Landes warmherzig begrüßt, verlautete das Außenministerium in Taipeh am 17. September.
Zu der Delegation, die am 18. September eintraf, gehören Keiji Furuya, Vorsitzender des Konsultationsrates der Unterhausabgeordneten Japan–Republik China, und Yasuaki Tanizaki, Präsident des Austauschverbandes Japan-Taiwan (Japan-Taiwan Exchange Association, JTEA). Am 19. September wohnten sie in der Kapelle der Aletheia University im Bezirk Tamsui von New Taipei City der offiziellen Trauerfeier zum Gedenken an Lee Teng-hui, dem ersten demokratisch gewählten Staatsoberhaupt des Landes, bei.
Unter den 800 Teilnehmern befanden sich auch die amtierende Staatspräsidentin Tsai Ing-wen, Vizepräsident Lai Ching-te, Regierungsvertreter, ausländische Gesandte, Repräsentanten der politischen Parteien sowie Lees Familienangehörige und Freunde. Der Ablauf der Veranstaltung folgte nach Auskunft des Außenministeriums den Krankheitsverhütungs-Richtlinien vom zentralen Epidemie-Kommandozentrum (Central Epidemic Command Center, CECC).
Mori war bereits am 9. August einmal nach Taiwan gekommen, um Lee im Taipei Guest House seine Reverenz zu erweisen, und sein erneuter Besuch zeige seine langjährige Freundschaft mit dem verblichenen Staatschef und mit dem Land, interpretierte das Außenministerium und ergänzte, daran lasse sich außerdem die Tiefe der Beziehungen zwischen Taiwan und Japan ablesen.
Wie die Behörde ausführte, wird die Regierung auf Lees Vermächtnis aufbauen, indem die Kooperation und der Austausch in allen Bereichen ausgedehnt werden und die Partnerschaft mit Japan weiter gestärkt wird.
Ebenfalls bei der Trauerfeier zugegen waren Keith J. Krach, Unter-Staatssekretär für Wirtschaftswachstum, Energie und Umwelt im US-amerikanischen Außenministerium, und Angehörige der ihn begleitenden Delegation aus den USA, die am 17. September eingetroffen war.
Lee hatte die Präsidentschaft im Januar 1988 nach dem Tod seines Amtsvorgängers Chiang Ching-kuo übernommen. Lee setzte die Abschaffung der Zeitweiligen Bestimmungen während der Zeit der kommunistischen Rebellion und Verfassungsänderungen, eine Parlamentsreform und demokratische Präsidentschaftswahlen durch. Die ersten direkten Präsidentschaftswahlen im März 1996 gewann er mit absoluter Mehrheit, und für sein Wirken bei der Abschaffung der autoritären Herrschaft nennt man ihn im Volksmund auch „Mr. Demokratie“.
Im Jahr 2000 schied Präsident Lee aus dem Amt, am 30. Juli dieses Jahres starb er im Alter von 97 Jahren in Taipeh.
—Quelle: Taiwan Today, 09/18/2020 (YCH-E)
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