07.05.2024

Taiwan Today

Politik

LGBTQ-Filme aus Taiwan werden zu karitativen Zwecken online gestreamt

21.04.2020
Neun taiwanische Produktionen werden im Rahmen des erstmalig durchgeführten Filmfests Queer East Film Festival von Vimeo dort gezeigt. (Abbildung mit freundlicher Genehmigung von QEFF)
Neun Filme von taiwanischen Regisseuren mit Themen aus dem lesbischen, schwulen, bisexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Bereich (LGBTQ) zählen zu den 17 Werken aus neun asiatischen Ländern, die bis zum 17. Mai per Vimeo on Demand online vorgeführt werden, was zu dem erstmals abgehaltenen britischen Filmfest Queer East Film Festival (QEFF) gehört.
 
Den Auftakt der taiwanischen Produktionen bildet der 88-minütige Dokumentarfilm „Small Talk“ (Ri Chang Dui Hua) über das Verhältnis zwischen der Regisseurin Huang Hui-chen und ihrer homosexuellen Mutter, das durch eine Reihe von intimen Gesprächen beleuchtet wird. Der Film wurde im Jahr 2017 bei den 67. internationalen Filmfestspielen von Berlin (Berlinale) mit einem Teddy-Award für besten Dokumentar-/Essayfilm bedacht.
 
Auf dem Programm der Online-Vorführungen für wohltätige Zwecke stehen auch acht Kurzfilme zu LGBTQ-Fragen in Taiwan, darunter „Encore“, in dem es um das Ringen eines schwulen Teenagers geht, der sich seiner Mutter gegenüber offenbaren möchte, während er sich auf seinen Schulabschluss vorbereitet, und „The Summer of 12“, eine Geschichte darüber, wie Kameradschaft in der Schwimm-Mannschaft einer Schule sich zu Intimität wandelt.
 
Laut Wang Yi, einem in Großbritannien lebenden Taiwaner und Direktor der Veranstaltung, werden bei dem Filmfest LGBTQ-Geschichten zusammengetragen, um zu erkunden, was es bedeutet, ostasiatisch und queer zu sein.
 
Trotz wesentlicher Verbesserungen bei LGBTQ-Rechten in aller Welt sind die Fortschritte in Asien nach Wangs Auffassung gemischt. Die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe in Taiwan im Mai 2019 sei in dieser Hinsicht eine bahnbrechende Entwicklung gewesen, so Wang.
 
Indem queere Geschichtenerzähler aus Asien einem globalen Publikum vorgestellt werden, bietet das Filmfest eine Gelegenheit, über die Hindernisse nachzudenken, mit denen heute Millionen von Menschen immer noch zu kämpfen haben, während die unterschiedlichen Kulturen, das Kulturerbe und die Identitäten von Gemeinschaften, die zu häufig von der Mainstream-Diskussion ausgeschlossen sind, gefeiert werden, ergänzte Wang.
 
Das Filmfest hatte ursprünglich vom 18. April bis 2. Mai dieses Jahres in London mit einem Programm von 29 Filmen aus 15 Ländern über die Bühne gehen sollen, doch wird es nun aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf einen späteren Zeitpunkt in diesem Jahr verschoben, teilten die Veranstalter mit.
 
—Quelle: Taiwan Today, 04/20/2020 (SFC-E)
—Zuschriften an die Taiwan heute-Redaktion unter taiwanheute@yahoo.com
 

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